Annotation 
Das Caffé am Mahumdie Canal
Entstehung
Aquarell aus dem Reisetagebuch Carl Junkers, betitelt "Das Caffé am Mahumdie Canal".

Entsprechende Textpassage im Reisetagebuch:
"Dieser Harem Bei verdient jedoch eine Beschreibung. So nennt man einen Platz am Mahmudie Canal, der so besucht ist, daß er leicht mit dem Prater von Wien vergliechen werden kann.- Ein niederes Häuschen, in welchem sich nur ein Paar Stühle und der Kaffeherd befindet, bildet das Kaffehaus rund um stehen Bäume, und vis a vis ist der Garten des Harems eines Sohnes des Vicekönigs.- Hier versammelt sich die ganze schöne Welt Alexandriens zu Pferd, zu Wagen oder zu Esel.- Man trinkt Kaffeh und raucht Tabak entweder aus Tschibuks oder Nargiles."
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"Das Caffé am Mahmudie Canal"Die Komposition wirkt wie eine Momentaufnahme und vermittelt eine vermeintlich authentische Alltagssituation, wie sie in Darstellungen des „Orients“ aus dem 19. Jahrhundert häufig inszeniert wird.Im Vordergrund sitzen zwei Ägypter mit Fez entspannt auf einem Teppich und rauchen Pfeife.Das rechts im Bild dargestellte Ensemble reitender Personen zeigt Europäer zu Pferd und einen Ägypter auf einem Maultier. Diese Komposition reflektiert auf subtile Weise eine koloniale und sozialhierarchische Bildsprache.Im hinteren Bereich der Darstellung sind verschiedene Personen zu sehen, darunter Frauen und Männer, die sowohl westliche als auch arabisch-islamische Kleidung tragen. Dies unterstreicht das internationale Treiben in der Hafenstadt Alexandria und ihrer Umgebung.