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Mehrheit arme. ausgebeutete Lohnsklaven wie ihr selbst. Ist aber eure Frauen ehre heute geschützt, wo noch nicht die Sozialdemokraten die Gesellschaft beherrschen? Wird nicht heule oft mit eurer Ehre frevles Spiel getrieben, weil ihr arm und hi'lflos seid? Ihr müstt euer Zornesgesühl uuter- drücken, dürft euren Ekel, eure Empörung nicht zeigen, weil ihr nur rechtlose Arbeiterinnen seid. Wenn Ihr bei der Arbeit alt und hästlich geworden, dann habt ihr wohl für eure Ehre nichts zu fürchten, dann gibt man euch aber auch keine Arbeit mehr. Aber das Proletariat hat auch junge und hübsche Töchter, welche manch vornehmen Herrn begehrendes Wohlgefallen einflöhen. Gibt es doch Leute, welche die Prostitution für einnotwendiges Uebel" erklären, um die Tugend und Unschuld ihrerf Frauen und Töchter zu schützen! Ihr sollt die Lpfer sein, damit andere brav und sittsam bleiben können! Die Sozialdemokratie erkennt das Schmachvolle, das für die Frauen und Mädchen in diesem Zustande liegt, die Sozialdemokraten wollen die Frauen aufklären, wollen sie lehren, die Schmach einer ent­würdigenden Stellung abzuschütteln. O, es ist begreiflich, das; man euch hindern will, in die Reihen der Sozialdemokraten einzutreten.

Jene Menschen, die ein Interesse daran haben, euch in Un­klarheit und Abscheu vor der Sozialdemokratie zu erhalten, wissen nur zu wohl, das; manches anders werden wird, wenn ihr klassen- bewuhte Proletanerinnen, nach Freiheit strebende Sozialdemokratinnen geworden seid. Aber, sie sagen euch ja auch, das; die Religion, den Glauben die Sozialdemokraten nehmen wollen.

Und doch will euch die Sozialdemokratie nur die Augen öffnen über alles Unrecht, das man unter dem Deckmantel der Religion an euch begeht. Sagt selbst: Handeln jene, die berufsmähig die Re­ligion lehren, immer so, wie unter ch r i st l i ch zu verstehen ist? Wird nicht die Religion zum Geschäft gemacht und wie irgendein Gewerbe ausgeübt?

Wer nicht zahlen kann, wird nicht eingesegnet. Wer nicht zahlen kann, must ohne Priesterassistenz auf den Friedhof hinaus. Wer nicht zahlen kann, wird nicht getraut und nicht begraben, und wenn auch der Pfarrer ein steinreicher Mann ist. Die obersten Verkünder der Religion, die Bischöfe und Kardinäle, weilen nicht, wie Christus es getan, bei den Armen, sie sind in den Palästen daheim und sind die guten Freunde der Reichen und Mächtigen auf dieser Welt. Ihr aber sollt in Demut und Geduld das Los der Armut und der Ausbeutung tragen. Man sagt euch, daß es «»christlich sei, sich gegen dieHerren", gegen eureBrotgeber" aufzulehnen. Man wagt euch zu sagen, dah ihr euch an der Religion versündigt, wenn ihr nicht in Ergebung trägt, was Gott euch auferlegt. Das bekämpfen die Sozialdemokraten. Sie sagen, dah man euch in Unwissenheit und Verblendung erhalten null, damit die Unternehmer euch, eure Männer und eure Kinder ausbeuten können, damit sich die Kapitalisten an euch ungestört