Diesen Verbesserungen folgten die weitere Ausdehnung des eisernen Grubenausbaues, die Ausführung von Versuchen zur Anwendung der Jarolimekschen Kalkpatronen, Vergrösserung des Werksspitales und Bau eines Isolirspitales.

Seit dem Jahre 1869 ist der Bergbau auch durch eine Locomotivstrecke mit der Station Zeltweg der Kron­prinz Rudolfbahn in Verbindung.

Die Kohlengewinnung betrug im Jahre 1848 54.500 q, erzeugt durch 68 Arbeiter, welche Productionsmenge sich so erhöhte, dass im Jahre 1897 durch 23oo Arbeiter 4,527.000 q Braunkohle gewonnen und 1,294.000 Stück Ziegel erzeugt wurden.

Die Arbeiter-Bruderlade besitzt ein Vermögen von 870.000 fl.

Braunkohlenbergbau Münzenberg bei Leoben in Steiermark. Dieser Bergbau wurde durch den Regierungsrath von Sierwald im Jahre 1726 eröffnet, ging 1727 an den niederösterreichischen Commerzconcess und 1761 an den Versatzamtspächter Weidinger über; 1766 aufgelassen, wurde er gleichzeitig an Werksdirector Heipl verliehen.

1772 wurde der Bergbaubetrieb eingestellt, worauf er 1784 in den Besitz des Ignaz Baron Egger kam und 1788 an Anton Luber, 1789 an die Vordernberger Radmeistercommunität übergeben wurde, 1797 kaufte den Bergbau um 150 fl. Johann Georg von Pebal, der ihn gleichzeitig an Johann Nep. von Pebal abtrat, von welcher er 1819 an Johann Graf, Bürgermeister in Leoben, abg'etreten und i833 durch Kauf an Franz Ritter von Fridau erworben wurde. i863 ging der Besitz an dessen gleichnamigen Sohn, 1882 an die Oesterreichisch-Alpine Montangesellschaft über und wurde rücksichtlich der Verwaltung mit dem gesellschaftlichen Bergbaue Seegraben vereint, woselbst auch die Production ausgewiesen erscheint.

Von Betriebseinrichtungen sei erwähnt, dass im Jahre 1850 eine Sortirung eingerichtet, selbe 1858 vergrössert und 1874 eine neue Sortirung aufgestellt wurde. 1875 kam eine Dampfhaspel mit Maschinen- und Kesselhaus in Verwendung und 1878 ein neues Maschinen- und Kesselhaus mit Pumpwerk und Schachtgebäude. 1889 entstand im Mittelbau ein grosser Grubenbrand, welcher jedoch bald eingedämmt wurde.

Die Gewinnung an Braunkohle betrug in Münzenberg im Jahre 1848 bei einem Stande von 121 Arbeitern 71.000 q.

Das Vermögen der mit Seegraben gemeinsamen Arbeiter-Bruderlade beträgt 225.433 fl. Braunkohlenbergbau Seegraben, anschliessend an den Braunkohlenbergbau Münzenberg bei Leoben in Steiermark. Die erste Belehnung dieses Bergbaues erfolgte 1811 an Franz von Eggenwald, von welchem 1814 G. Gruber den halben Antheil erwarb; 1815 kam der Eggenwaldsche Antheil an Franz Mayr sen. und 1819 der ganze Bergbau in den Besitz der Familie Mayr, von welcher er 1872 an die Innerberger Hauptgewerkschaft gelangte und 1882 mit dem übrigen Theile derselben durch Fusion an die Oesterreichisch-Alpine Montangesellschaft überging. i883 kam auch der R. von Fridausche Bergbau in Münzenberg in das Eigenthum dieser Gesellschaft und wurde rücksichtlich der Verwaltung mit dem gesellschaftlichen Bergbaue in Seegraben vereint.

Anfangs gelangte nur die gewonnene Grobkohle zur Verwerthung, das Uebrige wurde auf die Halden gestürzt und verbrannt, erst 1867 begann der Verbrauch von Feingries; 1870 und 1871 erfolgte die Errichtung einer Seil­förderung und einer neuen Sortirung, worauf 1884 der Bergbau mit dem Bahnhofe in Leoben durch eine 08 km lange Schleppbahn verbunden und eine neue maschinelle Sortirung erbaut wurde; 18851894 kamen verschiedene Verbesserungen und Aenderungen im Betriebe in Anwendung, als: Einbau neuer Wasserhaltungsmaschinen, Ein­führung von Derveauxschen Schlammreinigungsapparaten u. s. w. 1889 entstand ein zehntägiger Strike, was die Einführung der achtstündigen Arbeitsschicht zur Folge hatte. 18951897 wurde für die vergrösserte Kohlenwäsche eine neue Pumpenanlage am Winkelfelde aufgestellt, ein Beamtenwohnhaus und zwei Arbeiterwohnhäuser erbaut und das Wohnhaus für die Ledigen vergrössert. Der Franzschacht wurde um 267 m höher ausgemauert und mit einem Ventilator versehen, die Trinkwasserleitungen vermehrt und Quellen neu gefasst, so dass sämmtliche Wohnhäuser nun Quellentrinkwasser besitzen.

Die Braunkohlengewinnung betrug im Jahre 1848 (inclusive Münzenberg) mit 23 i Arbeitern 102.000 q, welche Productionsmenge sich im Jahre 1897 auf 1,720.000 q, die durch 1094 Arbeiter gewonnen wurden, erhöhte.

Das Vermögen der mit Münzenberg gemeinsamen Arbeiter-Bruderlade beträgt derzeit 225.433 fl.

Braunkohlenbergbau Liescha in Kärnten. Dieser Bergbau wurde im Jahre 1818 durch Blasius Mayer, welcher der Entdecker des dortigen Kohlenreichthums war, begonnen, ging 1822 in den Besitz der Gebrüder Rost­horn über, die sich i863 noch mit Albert Baron Dickmann verbanden; 1869 erwarb diesen Bergbau die Hüttenberger Eisenwerksgesellschaft, von welcher er dann 1882 durch Fusion an die Oesterreichisch-Alpine Montangesellschaft überging.

Im Jahre 1873 wurde die Verbindung des Bergbaues mit dem Raffinirwerke Prevali durch eine 2274 m lange Pferdebahn mit Bremsberganlage hergestellt und 1895 wegen Erschöpfung der Kohlenmittel im westlichen Gruben­baue mit der Wiederausrichtung und Abbauvorrichtung in der östlichen Grubenbauabtheilung begonnen.

Die Kohlengewinnung betrug im Jahre 1848 circa 267.000 q bei einer Zahl von 329 Arbeitern. Im Jahre 1897 wurden durch 358 Arbeiter 343.000 q Braunkohlen gewonnen.

Das Vermögen der gemeinschaftlich für Prevali und Liescha bestehenden Arbeiter-Bruderlade beträgt derzeit 249.634 fl.

Braunkohlenbergbau Köflach in Mittelsteiermark. Dieser Bergbau, bereits 1783 bergbücherlich bekannt, begann zu Anfang des 19. Jahrhunderts als Tagbau; Besitzer v'ar seit den 1840er Jahren Se. kaiserliche Hoheit Erzherzog Johann von Oesterreich, von welchem er 1860 auf dessen Sohn, den Grafen Franz von Meran,

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