schütterem permischen Sandsteine bedeckt. Die Folge davon ist, dass sozusagen jeder Tropfen des atmosphärischen Niederschlages aufgesogen und den Grubenbauen durch Klüfte, poröse Sandsteine und Tagebrüche etc. zugeführt wird. Die Ausrichtungen im Streichen sind ungefähr auf 4000 m gediehen; die Teufe variirt zwischen 70 und 100 m, je nach der Configuration der Taggegend. Das Wasserquantum, welches gegenwärtig den Grubenbauen pro Minute zusitzt, beträgt 14.500 /.

Zur Gewältigung dieser Wassermassen dient vor allererst eine zweicylindrige, unterirdische, direct wirkende Wasserhaltungsmaschine von 70 cm Cylinderdurchmesser und in cm Kolbenhub. Der Plungerdurchmesser beträgt 33 cm. Es gibt daher diese Maschine pro Tour theoretisch 350 / Wasser, welches auf die Höhe von 72 m zu drücken ist. Dieselbe arbeitet mit Expansion und Condensation. Weiter sind als Reserve drei obertägige Wasserhaltungs­maschinen eingebaut von zusammen 200 HP, und zwar zwei liegende mit Kunstwinkelübertragung und eine stehende, direct wirkende Rittingerpumpe. Gewöhnlich ist die unterirdische mit einer obertägigen im Gange. Alle obertägigen Maschinen arbeiten mit Condensation, und dient zu diesem Zwecke eine Evacuationsmaschine von 45 HP.

Zur Dampferzeugung dienen neun Bouilleurkessel mit je zwei Unterkesseln von zusammen 406 m 2 Heizfläche, wovon sieben beständig im Betriebe sind und zwei als Reserve dienen. Darunter sind sieben Kessel mit Plan- und zwei mit Treppenrosten versehen. Der Arbeitsdruck beträgt 4 Atmosphären. Das Füllen der Kessel wird von zwei Speisepumpen besorgt, welche zugedrücktes Bachwasser den Kesseln zuführen, nachdem das vorhandene ver­unreinigte Grubenwasser hiezu nicht recht tauglich ist. Zum Herablassen und Heraufholen von Gegenständen und Materialien, dann zur Beförderung der Maschinenwärter für die unterirdische Wasserhaltungsmaschine dient eine Förderhaspel von 12 HP.

Bei der Isabellaschachtanlage ist eine Werkstätte mit zwei Drehbänken, einer Hobel- und Bohrmaschine und allen anderen nothwendigen Behelfen eingerichtet. Nebenan ist eine Schmiede mit vier Feuern. Die für den Kessel­betrieb nothwendige Kohle wird mittelst Schmalspurbahn mit Locomotivbetrieb in eisernen Kipp wägen von 10 q netto Fassungsinhalt vom 1 3 oo m entfernten Arthurschachte zugefahren.

Grubenbetrieb der Gruppe Tenczynek.

(Belehntes Feld: 3,383.36i m 2 .)

In Tenczynek ist an vielen Stellen das Kohlengebirge zu Tage tretend, und wurde schon gegen Ende des vorigen Jahrhunderts dort etwas Kohle gewonnen. Im Thiergarten daselbst wurden neuerer Zeit schwächere Kohlen- flötze bis (75 m ober der Thalsohle, in Folge der schützenden Juradecke unberührt, constatirt. Es wurde der Entschluss gefasst, einen Stollen von der Krzeszowicer Seite gegen Süden zu treiben, welche Arbeit gegenwärtig auch in Aus­führung steht. Der Stollen wird die ältesten Flötze der Kohlenablagerung erschliessen, und zwar sind dieselben gleichalterig mit den Petrzkowitzern des Ostrauer und Golonogern des russisch-polnischen Reviers. Der Stollen wurde von der Thalseite in einer abgefallenen Partie des oberen weissen Jurakalkes angeschlagen und in demselben 170 m vorgetrieben. Mit den 170 m wurde eine sand- und wasserführende Kluft erreicht, hinter welcher Kohlenschiefer auf­trat. Das Einfallen betrug in demselben 20° gegen Norden. Im weiteren Vortriebe verflachte der Einfallswinkel, bis vollständige horizontale Schichtung eintrat, welche kurze Zeit anhielt, um nach und nach einem südlichen Einfallen Platz zu machen. In dieser Kuppe traten Kohlenkalke mit marinen Thierresten auf. Im Kohlengebirge selbst wurde der Stollen bereits 750 m vorgetrieben. Das Gestein ist milder flötzleerer Kohlenschiefer mit [marinen Versteinerungen. Der Einfallswinkel variirt zwischen 8 und 16 0 . In den Schiefern treten stellenweise Sphaerosiderite auf, und es wurde öfter die merkwürdige Beobachtung gemacht, dass dieselben Asphalt führen. Man hoffte, analog der Ablagerung in Russisch-Polen, noch tiefere Flötze, als wie bereits früher in Tenczynek constatirt wurden, zu erreichen, jedoch scheinen dieselben gegen Osten nicht mehr fortzusetzen, oder aber der flötzleere Kohlenschiefer wird mächtiger. Derselbe wurde bereits in einer senkrechten Mächtigkeit von i 3 o m constatirt, und man wird noch an 40 m durch­zufahren haben, um in das liegendste, bereits bekannte Flötz und in weiterer Folge zu den hängenderen zu gelangen. Im vierten Lichtloche wurde bereits das Ausgehende eines Flötzes constatirt.

Die Tenczyneker Kohle ist eine sehr gute Gaskohle und für alle technischen Zwecke verwendbar. Der Stollen wird mit drei Drittel vorgetrieben, und muss derselbe ganz in Zimmerung gehalten werden. Die monatliche Auf­fahrung bei 2-25 m Höhe und i'8m Breite beträgt 90 m.

Die Herausforderung wird jetzt mittelst Geleise und Pferden bewerkstelligt, bei der künftigen Kohlen­förderung wird dieses entweder mit Drahtseil oder Elektricität geschehen. Wegen der Nähe des Bahnhofes Krzeszo- wice wird die Weiterbeförderung keine Schwierigkeiten bieten.

Da nun einerseits die Sierszaer Flötze jünger als die sogenannten oberschlesischen Sattelflötze, dagegen andererseits die Tenczyneker älter als dieselben sind, so ist folgerichtig anzunehmen, dass zwischen diesen beiden Schichtensystemen die Sattelflötze sich abgelagert vorfinden sollten. Zu diesem Zwecke ist auch eine Bohrung im Gange, doch ist dieselbe noch nicht so weit gediehen, um über positive Resultate Aufschluss geben zu können.

B. Erzbergbaue.

In den triadischen Schichten, und zwar in den untersten Schichten des Dolomites, treten hier Zink-, Blei- und Eisenerze auf. Am frühesten wurden Bleierze gebaut, denn schon im Jahre 1415 erhielt der Besitzer von

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