schacht eine Teufe von 250 m und der Wetterschacht eine solche von 153?« erreicht. Beide Schächte sind aus­gemauert und der Ausbau derselben durchwegs in Eisen gehalten. Sowohl der Förderschacht als auch der Wetter­schacht sind mit Bauen, welche vom Wilhelm-Schachte aus zur Unterfahrung derselben getrieben wurden, bereits durchschlägig, werden aber nach Eröffnung des Betriebes von denselben wieder isolirt werden.

Ausser dem 146 m tiefen Wetterhorizonte sind bereits der I. und II. Förderhorizont in Tiefen von 186, be­ziehungsweise 242 m angelegt.

Die ganze Schachtanlage wird in allen ihren Einrichtungen so ausgestattet werden, dass dieselbe im Stande sein wird, jährlich 3,000.000 q zu fördern.

Für die Förderung ist eine Zwillingsfördermaschine von 700 HP, mit Kraftscher Ventilsteuerung und Baumannschem Sicherheitsapparate versehen, aufgestellt.

Vorläufig genügt für die geringe Ausdehnung der Grube ein Guibal-Ventilator mit einer Feistung von 2400 m 3 per Minute.

Ein Compressor, System Riedler, wird 10 m 3 auf 5 Atmosphären gepresste Luft in der Minute liefern.

Die Wasserhaltung dieses Grubenbetriebes hat der Hermenegild-Schacht übernommen, mit welchem diese Grube durchschlägig ist.

Selbstredend wird auch eine doppelte Separation für eine grosse Leistung aufgestellt werden.

Die elektrische Beleuchtungsanlage ist bereits eingerichtet.

Grubenbetrieb Michalkowitz.

Den östlichsten Flügel der Ostrauer Specialmulde hat der Michalkowitzer Grubenbetrieb aufgeschlossen. Dieser Grubenbetrieb besteht aus dem Michael-Schachte und aus der Doppelschachtanlage «Peter» und «Paul».

Beide bauen auf den Flötzen der II. Flötzgruppe mit dem Adolf-Flötz als dem liegendsten dieser Gruppe.

Oestlich vom Michael-Schachte geführte Aufschlüsse haben ergeben, dass hier die von der benachbarten Salmschen Grube bekannte Sattlung der Flötze auch vorhanden ist, daher die eben genannten Flötze der II. Gruppe noch einmal mit östlichem Einfallen auftreten. Gegenwärtig bauen beide Schachtanlagen auf vier Flötzen von o - 61 - 4 m Mächtigkeit, und zwar mittels Pfeilerbaues, von der Feldesgrenze aus heimwärts. Der Michael-Schacht, derzeit 397-87« tief, ist in erster Linie Förderschacht und Einziehschacht für die frischen Wetter.

Die zweite Anlage des Michalkowitzer Grubenreviers besteht aus zwei Schächten, dem 412-3 m tiefen Peter-Förderschacht und dem 394-97« tiefen Paul-Wetter- und Wasserhaltungsschacht. Der Peter-Förderschacht ist der tiefste der Nordbahngruben. Die Förderung auf beiden Betrieben erfolgt durch je eine liegende Zwillings­fördermaschine von 100, respective 140 HP; die geförderte Kohle wird auf Separationen (System Mayer-Sauer), die sich auf beiden Betrieben befinden, sortirt.

Die Wetterführung dieses Grubenreviers besorgt der Paul-Schacht, dessen Ventilator von 8-6 m Durchmesser 2520 m 3 Luft in der Minute aus der Grube ansaugt und somit jedem Manne 5-5 ?« 3 frische Luft zuführt.

Eine Wetterreserve besteht aus dem beim Paul-Schachte eingebauten zweiten Ventilator und aus dem aus einem durch Cementmauerung isolirten Wettertrum des Michael-Schachtes, 1140 m 3 Grubenluft saugenden Ven­tilator dieses Schachtes.

Eine Anlage von drei Compressoren am Peter-Schacht liefert comprimirte Luft, welche durch ein Rohrnetz von i6 - 8oom in der Grube zu den mehrfach erwähnten Zwecken vertheilt wird.

Der Wasserhaltung für das Revier wurde aus Anlass mehrerer vorgekommener AVasserdurchbrüche eine besondere Aufmerksamkeit gewidmet, und wurden, obwohl die normalen Wasserzuflüsse in der Minute nur o - 32 m 3 betragen, zwei unterirdische Wasserhaltungsmaschinen von 3oo und 350 HP am Paul-Schachte eingebaut und ausser­dem auf dem tiefsten Horizonte zwei kleinere Zuhebepumpen von 20 und 25 HP aufgestellt. Beide Schachtanlagen sind elektrisch beleuchtet.

Am Michael-Schachte liefern 8 Kessel mit 61477z 2 Heizfläche, am Peter-Schachte 6 Kessel mit 39977z 2 Heiz­fläche den nöthigen Dampf zum Betriebe aller Maschinen.

Gefördert wurden auf beiden Anlagen im Jahre 1897 bei einem Mannschaftsstande von 208 ober Tags und 83i unter Tags 1,989.130^ Kohle.

Grubenbetrieb Josef-Schacht in Polnisch-Ostrau.

Der westliche Theil des Michalkowitzer Grubenfeldcomplexes wurde den beiden Schachtanlagen «Johann» und «Josef» zugewiesen; beide Anlagen bauen in den Flötzen der II. Flötzgruppe, und zwar auf 9 Flötzen mit einer Mächtigkeit von o-6i-i 7«. Die Ablagerung dieser Flötze ist eine regelmässige, das Einfallen im nördlichen Theile der Mulde steigt wohl bis 3o°, nimmt aber gegen Süden wieder bis 6° ab; dem entsprechend findet auch hier der Pfeilerabbau Anwendung.

Die Johann-Schachtanlage, die ältere der beiden, welche im Jahre 1877 in Förderung kam, besteht aus dem gegenwärtig 315 m tiefen Förderschachte und aus dem 315-37« tiefen Wetter- und Wasserhaltungsschachte.

Der mit einer 150//P-Fördermaschine versehene Johann-Förderschacht hat mehr die Function eines Hilfs­förderschachtes übernommen, da ihm nur gewisse in seinerNähe befindliche Flötzpfeiler zur Förderung zugewiesen sind.

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