zweier neuer Hochquellenwasserleitungen aus dem Quellengebiete eines seitlichen Gebirgsbaches (des Glasbaches) für reines und hinreichendes Fabricationswasser zur Papier- und Cellulose-Erzeugung gesorgt werden.

Um die Verkehrsverhältnisse der Fabrik zu heben, hat die Firma zu dem im Jahre 1889 erfolgten Bau der normalspurigen Localbahn HannsdorfZiegenhals, welche später in den Besitz des Staates übergegangen ist, erhebliche materielle Opfer gebracht und erreichte es, dass der Bahnhof Heinrichsthal auf früherem Fabriksgrunde unmittelbar gegenüber der Fabrik erbaut wurde, sowie durch Rollbahngeleise mit allen Arbeitsstätten und Magazinen der Fabrik verbunden ist.

Es ist selbstredend, dass mit der Ausgestaltung der Fabriksanlagen auch die Hilfswerkstätten, Lagerräume, Beamten- und Arbeiterwohnungen entsprechend vergrössert, respective neu hergestellt werden mussten; dement­sprechend besitzt die Fabrik heute ihre eigenen Reparaturwerkstätten mit Schlosserei, Spenglerei, Tischlerei, Riemerei, Zimmermannswerkstätte, ausserdem besteht eine neue Fabriksrestauration mit Arbeiterbibliothek und Lesezimmer, Sitzungssaal für den Arbeiterausschuss etc. Die Krankencasse verfügt über ein Krankenhaus, Arbeiter-Badezimmer etc.

Die Leistungsfähigkeit der Heinrichsthaler Papierfabrik nebst Beiwerken (Cellulosefabrik, Holzschleifereien, Pappenfabrik) besteht heute in der Jahreserzeugung von

circa 30.000 Metercentner Sulfit-Cellulose,

» 10.000 » Holzschliff,

aus welchen Producten circa 40.000 bis 45.000 Metercentner diverse Druck-, Schreib- und Einbindpapiere hergestellt werden; ferner in der jährlichen Erzeugung von circa 5000 Metercentner diverser Pappen (Packpappe für eigenen Gebrauch, Buchbinder- und Weberpappe, sowie Pressspäne).

Die Fabriken arbeiten mit 6 Turbinen von circa 700 Pferdekräften und mit mehreren Dampfmaschinen von zusammen 500 Pferdekräften, also mit totale 1200 Pferdekräften, besitzen 10 Holzschleifapparate (Defibreurs) mit dazugehörigen Entwässerungsmaschinen, 2 Graupappen-Cylindermaschinen, 2 rotirende und 3 stehende Cellulose­kocher mit 2 Nasspressen und 4 Papiermaschinen mit dazugehörigen Holländern, Kollergängen, Kalandern etc.

Die Fabriks-Niederlage befindet sich in Wien, I., Nibelungengasse 3.

Die Erzeugnisse der Fabrik wurden bei allen beschickten in- und ausländischen Ausstellungen mit ersten Preisen ausgezeichnet, der Theilhaber der Firma Julius Ritter v. Kink fungirte auch als Juror der Papier-Industrie bei mehreren Ausstellungen, unter anderen auch bei der Exposition du livre in Paris 1894, und hat die Ehre, seit dem Jahre 1888 dem Vereine der österreichisch-ungarischen Papierfabrikanten und seit dem Jahre 1892 auch dem Versicherungsverbande für Papier-Industrie als Präsident vorzustehen.

Die Gross-Industrie. V.

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