haltung der Holztheile, des Wasserwerkes und der Gerinne sorgen. Das Verkaufsrecht blieb der Herrschaft gewahrt.

Mit diesen Servituten belastet gieng die Erb-Zinsmühle im Jahre 1827 von Wenzel Sfelefin an Johann Rott über, der sie 1838 an die Eheleute Morävek aus 2 dänic um 17.200 fl. C.-M. veräusserte. Inzwischen war die Herr­schaft 1810 ein k. k. Staatsgut geworden.

Ein Brand zerstörte 1839 das alte Gebäude sammt den Wasserrädern, worauf es, in Holz erbaut, neuer­dings erstand.

Im Jahre 1848 wurde das Erbzinsverhältnis zur k. k. Staatsgüteradministration gelöst und Moravek war jetzt der wirkliche Eigenthümer, bis er im Jahre 1859 sein Gut an Wenzel Battista verkaufte. Dieser baute an die Mühle eine I H lachsspinnerei an, welche nach kaum sechsjährigem Bestände 1876 von einem Brande zerstört wurde, dem auch die Holzmühle zum Opfer fiel. Battista liess die letztere als amerikanische Lohnmühle in einem massiven Stein­gebäude wieder errichten. Kaum fertiggestellt, gieng sie 1878 in die Hand der gegenwärtigen Besitzer »Simon Klein & Söhne« über.

Diese Firma, welche schon seit dem Jahre 1850 den Getreidehandel betrieb, wusste von vornherein, dass wenn die Mühle lebensfähig erhalten werden sollte, sie aus ihren beschränkten Verhältnissen heraus zu einem zeit- gemässen, auf der Höhe der allmählich herangewachsenen Concurrenz-Etablissements stehenden Werke erhoben werden müsste. So wurde nach und nach die alte Lohnmühle mit ihren fünf Mahlgängen, ihrem Spitzgange und dem Graupengange alten Systems in eine modern ausgestattete Handelsmühle umgestaltet. Heute, nach zahlreichen Um- und Zubauten und sonstigen Veränderungen, ist sowohl der vorhandene Raum als auch die zu Gebote stehende Wasserkraft im vollsten Maasse ausgenützt.

Dort, wo einst das Mühlenrad gieng, da drehen sich jetzt zwei gewaltige Turbinen, welche das Werk mit 250 Pferdekräften versorgen. Sechs Mahlsteine, drei Spitzgänge und 32 Mahlwalzenstühle sind im Betriebe nebst den entsprechenden Hilfsmaschinen, die nach den besten Systemen eingerichtet wurden. Diese Ausstattung verleiht dem Etablissement zurZeit eine solche Leistungsfähigkeit, dass es selbst 120.000 Metercentner im Jahre vermahlen kann, und zwar auf die gleich vollendete Art, wie die berühmtesten Pester Mühlen. Von grösster Bedeutung ist dasselbe für die ganze Umgebung, weil es ermöglicht, dass der ganze Bedarf an Roggen- und Weizenmehl aus dem Getreide der umliegenden Gegend gedeckt wird, und in unmittelbarer Nähe der grossen Festungen Josefstadt und Königgrätz gelegen, kann es einmal bei der Grösse seiner Production für die Verproviantirung des Heeres von grösster Wichtigkeit werden.