rübensamen zu züchten, um ferner der Nothvvendigkeit enthoben zu sein, selben aus dem Auslande zu beziehen,

befasste sich der Firma-Inhaber, seitdem er seine Thätigkeit der Zucker-Industrie zugewendet hatte, eingehend mit

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dem Studium und der Lösung der heimischen Rübensamenfrage.

Durch rationelle Züchtung, welche anfangs auf der k. und k. Domäne Swolenowes, später auf den durch Ankauf erworbenen landwirthschaftlichen Gütern Klecan-Pfemyslem und Brnky betrieben wurde, gelang ihm die Erzeugung eines in jeder Richtung vorzüglichen Zuckerrübensamens, womit er den Bedarf der eigenen Zuckerfabriken deckt und einen ziemlichen Ueberschuss an befreundete Fabriken zum Selbstkostenpreise überlässt.

In den Rübensamen-Laboratorien, welche nach dem neuesten System eingerichtet sind, werden die Rüben nur mittelst Digestion ausgewählt und in beiden Laboratorien täglich 40005000 Zuckerbestimmungen an der Rübe vorgenommen.

Die Arbeiten beginnen stets im Frühjahre unmittelbar vor dem Anbau der Mutterrübe. Solche durch Digestion ausgesuchte Mutterrüben, welche im Herbste geerntet werden und erst im Monate März-April des nächstkommenden Jahres zur Untersuchung gelangen, hatten im Jahre 1897 bei einem Durchschnittsgewichte von circa 1000 Gramm pro Rübe durchschnittlich 19-2 Procent Zuckergehalt.

Leider setzte der Tod der Thatkraft des Mannes, der alle diese Unternehmungen zu glücklichem, dem Vater­lande zur Ehre gereichenden Erfolge geführt hat, dessen Energie, Initiative, kaufmännischer Scharfblick und weit­reichende geschäftliche Umsicht nicht minder als sein menschenfreundliches Wirken auf dem Gebiete der Wohl- thätigkeit und Humanität Jedermann hohe Achtung einflössten, ein jähes Ziel.

Heinrich Benies starb am 20. November 1896 im 54. Lebensjahre, inmitten der Vollkraft seines Schaffens.

Die Fabriken werden nunmehr von dem Bruder des Verewigten, Michel Benies, welcher vom Beginne an der technischen und commerziellen Leitung theilnahm und auch Miteigenthümer der Zuckerfabriken Litol und Rossitz ist, für Rechnung der Erben, beziehungsweise für gemeinsame Rechnung, weitergeführt.

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