Dieser energischen Bauthätigkeit war es auch zu danken, dass die in die Brauerei führende Flügelbahn rechtzeitig zur HerbeischafFung des massenhaften Baumateriales fertiggestellt und die Mälzerei schon am 7. Jänner 1896 in Betrieb gesetzt werden konnte.

Am 7. Mai 1896 wurde der erste Sud gemacht, worauf am 1. September der Ausstoss des ersten in dem neuen Unternehmen gebrauten Bieres in feierlicher Weise erfolgte. Bei dieser Gelegenheit wurde die Qualität des Erzeugnisses von einer an 1000 Köpfe zählenden Menge von Gästen in der günstigsten Weise beurtheilt, und wurden auf das Wohl Sr. k. und k. apostolischen Majestät unseres geliebten Kaisers, sowie auf die erfreuliche Entwicke­lung der Stadt Pilsen und auf das Gedeihen des hoffnungsvollen jungen Unternehmens begeisterte Hochrufe ausgebracht.

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Ein besonderes Interesse für den Fachmann dürfte die Anlage der Genossenschaftsbrauerei selbst haben. Den Projectanten stand ein Bauplatz zur Verfügung, der ein langgezogenes Rechteck darstellt, dessen Länge 1200, dessen Breite 200 Meter beträgt und dessen Längenachse von Westen nach Osten läuft. Da die Länge eines einreihigen, künstlich gekühlten Kellers zur Aufnahme des für ein Jahreserzeugnis von 500.000 Hektoliter nothwendigen Bier- vorrathes nicht mehr als circa 500 Meter beansprucht, wurde der ganze Bauplatz in zwei Hälften, und zwar in die westliche und östliche getheilt, und wurden die einzelnen Gebäude so gruppirt, dass der Situationsplan ebenso für die eine wie für die andere Hälfte passt, eventuell einmal für beide Hälften Anwendung finden kann.

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Sämmtliche Betriebsgebäude der Brauerei wurden entsprechend dem langgezogenen Bauplatze in drei parallel laufende Baulinien situirt, von welchen das Kellergebäude mit den Gährlocalitäten und Kühlschiffen die erste, die Sud- und Maschinenhäuser die zweite, und die Mälzereien die dritte Parallele repräsentiren. Dadurch entstanden zwei für den Verkehr in der Brauerei vollkommen ausreichende, jedoch nicht allzu breite, leicht über brückbare Höfe, in welche die von Westen kommenden Eisenbahngeleise fächerartig einbiegen, so dass sie dem Verkehr zu jedem einzelnen Gebäude der Brauerei dienen können. Zugleich wurde die Ventilation in allen mit einer Front gegen Süden, mit der anderen gegen Norden gerichteten Gebäuden durch den natürlichen Temperaturunterschied eine sehr wirksame und wohlthätige.

Sämmtliche Gebäude sind im Kellergeschosse durch geräumige Gänge und unter Dach durch eiserne Stege und Brücken verbunden, so dass sie, trotzdem sie räumlich getrennt sind und an allen vier Seiten der Luft und dem

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