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unreinigung ausserhalb des Brunnens aufgestellt sind, heben die für Kühl- und Brauereizwecke nöthige Wasser­menge von 1200 Hektoliter pro Stunde.

Zur Erzeugung des Malzes dienen zumeist unterirdische Tennen mit einem Flächeninhalte von 7520 Quadrat­metern und sieben Darren mit 379 Quadratmeter Darrfläche. Dem Maschinenhause gegenüber steht das neu und sauber eingerichtete Sudhaus mit zwei completen, aus eisernen Maisch- und Läuterbottichen, sowie aus ge­deckten Maisch- und Würzepfannen bestehenden Sudwerken für je 150 Hektoliter Guss. In 24 Stunden können daselbst 1200 Hektoliter Bier erzeugt werden. Die Gährkeller haben einen Fassungsraum für 12.000 Hektoliter; in den Lagerkellern können 120.000 Hektoliter untergebracht werden. Interessant ist der Anblick der bereits erwähnten, in dichten Schlangenwindungen unter den Einwölbungen der Kellerräume verlaufenden Kühlröhren, welche stets mit einer glitzernden Schneehülle bedeckt sind.

In der Fasswäscherei und Fasspicherei erfolgt der Antrieb der daselbst aufgestellten Apparate durch eine eigene Dampfmaschine mit 20 Pferdekräften. Das Entfernen der Spunde aus den Fässern, das Waschen der Transportfasser und das Nachtreiben der Fassreifen wird durch sinnreich construirte Maschinen bewirkt. Alle anstrengenden Handarbeiten sind durch zweckmässige technische Einrichtungen vermieden oder wenigstens auf das geringste Maass eingeschränkt. Zum Schutze und zur Sicherheit der Arbeiter sind besondere Vorkehrungen getroffen, welche den belästigenden Rauch beim Auspichen der Fässer vollständig abführen. Auch die Flaschenfüllerei ist mit bemerkenswerthen maschinellen Einrichtungen ausgestattet.

Die jährliche Biererzeugung beträgt 200.000 Hektoliter, und wurde diese Ziffer in einzelnen, besonders günstigen Absatzjahren auch schon namhaft überschritten. Bei voller Ausnützung der Leistungsfähigkeit des Unter­nehmens können pro Jahr eine Viertelmillion Hektoliter erzeugt werden.

Aus den Ausweisen über den jährlichen Materialienverbrauch mögen folgende Posten Erwähnung finden: Die Brauerei verbraucht jährlich 600 Waggonladungen Gerste, 60.000 bis 70.000 Kilogramm Hopfen; 12 bis 15 Waggons Binderholz, 3 bis 4 Waggons eiserne Fassreifen, 1500 Waggons Kohle etc. etc. Gerste und Binderholz werden fast ausschliesslich aus Ungarn, der Hopfen aus Böhmen und Steiermark bezogen.

Das Absatzgebiet der Brauerei erstreckt sich auf Steiermark, insbesondere Graz und Umgebung, dann Kärnten, Krain, das Küstenland, Dalmatien, Tirol, Süd- und West-Ungarn, Croatien, Slavonien, Bosnien und die Herzegowina. Ausserdem versendet die Puntigamer Brauerei im Exportwege bedeutende Quantitäten ihrer Erzeugnisse nach Italien, der Türkei, Griechenland und Aegypten.

Das Etablissement beschäftigt circa 400 Arbeiter. Für die Angestellten der Brauerei wurde im Jahre 1897 ein Pensionsfond gegründet.

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