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Der Suezkanal : seine Geschichte und seine wirtschaftspolitische Bedeutung für Europa, Indien und Ägypten / von Alfred Birk und Karl Hermann Müller
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GeschichtedesJSuezkanals.

bindung stand, so daß die großen Schiffe aus Ostindien hier anlegen und ihre Reisenden und Güter auf die Eisenbahn nach Kairo um­setze n konnten.

Sehr mangelhaft waren bei der Eröffnung noch die ver­schiedenen, für einen regelmäßigen, ungefährdeten und zweck­entsprechenden Betrieb notwendigen Einrichtungen. Ausweich­stellen fehlten, nur die Bitterseen und der Timsahsee bildeten die natürlichen Ausweichen; ein Telegraph entlang des ganzen Kanals vermittelte die gegenseitige Verständigung der sich entgegen­fahrenden Schiffe. Bei Ismailia, nördlich des Timsahsees bestand eine hölzerne Landungsbrücke, vor der aber die Wassertiefe so gering war, daß nur kleinere Fahrzeuge anlegen konnten. Eiserne Leucht­türme von 20 m Höhe mit Feuer 4. Ordnung standen an der nörd­lichen und südlichen Einfahrt in den großen Bittersee; ein Leucht­turm von 50 m Höhe erhob sich bei Port Said; drei Leuchttürme sollten noch zwischen Alexandrien unb Port Said errichtet werden. Die Bojen im Bittersee waren als Pyramiden aus eisernen Schirmen hergestellt und ruhten unmittelbar auf dem Seeboden; drei bis vier Meter über dem Wasserspiegel trugen sie zwei runde sich durch­schneidende Eisenscheiben mit Laternen.

Ob der Kanal sich rentieren wird schließt Hagen seinen Be­richt 9 ') darüber sind die Ansichten allerdings sehr geteilt. Es ist wohl zu erwarten, daß der Kanal von den Dampfschiffen, trotz der bedeutenden Kanalabgabe, die außer den Lotsengebühren und Hafengeldern zu 10 Franken pro Tons festgesetzt ist, größtenteils benutzt werden wird. Die Segelschiffe werden aber wegen der sehr schwierigen und gefährlichen Fahrt durch das Rote Meer und durch das Mittelländische Meer, und wegen der nicht unbedeutenden Kanal­gebühren und Remorkierungskosten größtenteils den Weg um das Kap der Guten Hoffnung vorziehen.

Ein Gewinn wird es immerhin bleiben, daß durch den Suezkanal der Wasserweg von Europa nach Ostindien und China um nahezu 1000 geographische Meilen abgekürzt ist, und wird das Verdienst des Herrn von Lesseps, dessen unermüdlichem Eifer und Energie die Ausführung dieses großen Werkes fast ausschließlich zu danken ist, nicht geschmälert, wenn sich auch die Rentabilitätsberechnungen, die für den Suezkanal aufgestellt sind, nicht als vollkommen zu­treffend und richtig erweisen.

Den Bau des Kanals hatten Ingenieur Voisin als Generaldirektor