98
Geschichte des Suezkanals.
und 80 m vorzunehmen sei. Von besonderer Wichtigkeit wurde die Verbesserung der großen Ausweichstelle des Sees Timsah erklärt, die durch Vergrößerung des Halbmessers von 900 m auf 1250 m 96 ) eine im Bogenscheitel gemessene Erweiterung um ungefähr 208 m erhalten könne. Der Ausschuß heißt die Abpflasterung der Böschungen im allgemeinen gut, empfiehlt aber auch die Anlage von Pflanzungen in Höhe des Wasserspiegels. Er stimmt der beabsichtigten Ausführung der Arbeiten in drei Abschnitten bei und berechnet die Gesamtkosten der Verbesserung des Kanals mit rund 203 Millionen Franken.
Die Erweiterungsarbeiten begannen im Jahre 1887. 97 ) Der erste Abschnitt umfaßte die fortlaufenden Verbreiterungen des Kanals von der vorhandenen, in 8 m Wassertiefe gemessenen Breite von 22 m auf 37 m und eine Vertiefung von 8 m auf 8,50 m unter dem Niedrigwasserspiegel bei gewöhnlichen Springfluten. Die Arbeiten wurden im Jahre 1898 beendigt. Im zweiten Abschnitt wurden die neuen Sohlenbreiten hergestellt, zehn neue Ausweichstellen für das Begegnen besonders breiter Schiffe ausgeführt und sechs Ausweichstellen durch Erweiterung von Krümmungsstrecken geschaffen. Der dritte Arbeitsabschnitt: Die Vertiefung des Kanalbettes auf 9 m unter gewöhnlicher Springebbe, wurde mit Rücksicht auf die stetig wachsende Zunahme des Tiefganges der Seeschiffe vorzeitig in Angriff genommen und beschleunigt. Auch entschloß man sich den Querschnitt auf 9,50 m, in den Felsenstrecken womöglich auf 10 m, wenigstens aber auf 9,80 m Tiefe herzustellen.
Dem Fortschritt der Erweiterungsarbeiten entsprechend, konnten schon vom 15. April 1890 an Schiffe mit 7,80 m Tiefgang — also 0,30 m mehr als vorher — verkehren. Im Jahre 1899 hatten 10,7% aller Schiffe, die den Kanal durchfuhren, einen Tiefgang von mehr als 7,50m. Im selben Jahre (1899)betrug die Dauer der wirklichen Fahrt 15 h 4P, der Aufenthalte 2 h 57', also die der Durchreise 18 h 38' gegenüber H^OS 1 bzw.30 h 57 1 und48 h 05 i im Jahre 1870. Voml.März 1887 an war allen Schiffen, die mit vorgeschriebenen Beleuchtungsvorrichtungen ausgerüstet waren, die Nachtfahrt im Kanal gestattet. Dies trug selbstverständlich bedeutend zur Abkürzung der Reisezeit durch den Kanal bei; die Dauer der Aufenthalte war von 24 h 38', die sie noch im Jahre 1885 betragen hatte, im Jahre 1890 auf 6 k 14 ! gesunken.
6. Bauzustand des Kanals. Die englische Zeitschrift „The