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Die wirtschaftspolitische Bedeutung des Suezkanals.
den Kräfte der verschiedenen Nationen zu stärken und den mühelosen Gewinn der nicht unbedingt für die Verteilung der Güter notwendigen Handelskreise auszuschalten. Darum pflegen die Handelsdelegationen bei ihren Bestellungen im Ausland den unmittelbaren Verkehr zwischen Staat und Fabrik oder Erzeugern. Es ist selbstverständlich daß jene weiten Kreise, die sich damit beschäftigen, ohne eine Arbeit zu leisten, vom mühelosen Gewinn zu leben, ja eigentlich nur von der Werbung, sich geschlossen gegen eine östliche Orientierung einstellen; und weil die Presse von diesen Kreisen lebt (denn die erzeugende Industrie liefert nur einen verschwindend geringen Teil der Inserate), so ist es auch mehr als erklärlich, daß die gesamte Presse sich ebenfalls aus Existenzgründen gegen jede östliche Orientieiung sträubt, daß sie zur Unwahrheit greift und daß damit die öffentliche Meinung auf die schiefe Ebene gebracht wird. Dies ist mit ein Grund dafür, warum Großbritannien das Spiel so leicht gemacht wird.
Nimmt man nun noch hinzu, daß die II. Internationale und die römische Internationale aus dem ganz bestimmten Grunde, weil in Rußland für sie kein Platz ist, sich grundsätzlich aus parteidoktrinären und geldlichen Gründen gegen eine Überschneidung der abendländischen und östlichen Anschauungen stemmen, so hat man einen Komplex von widerstrebenden Faktoren, die in ihrer Summe geeignet sind, teils aus Interessenpolitik, teils aus Fanatismus die wirklichen Interessen der schaffenden Kreise Europas dauernd zu erwürgen.
Es ist schandbar, daß man unter Mißbrauch des stets hochzuachtenden Nationalgefühls dieser Nationen in richtiger Auswertung außenpolitischer Unüberlegtheit der Nationalisten solcher nackter Gruppeninteressenpolitik die Tarnkappe der Verteidigung nationaler Ehre aufstülpt und unter dieser durch unsichtbare von Downing Street ausgeübte Tätigkeit die Völker fortgesetzt in Exstasen jagt, damit sie ihre Brüder erschlagen und ihre Interessen gebiete verwüsten.
Den Gruppen, die hier aufgeführt sind, stehen nur zwei Gruppen gegenüber:
1) Der deutsche Arbeiter,
2) Die Industrie,
die Beide nach dem Osten sehen. Auf der Produktion der Händearbeit des Arbeiters und auf dem Erlös der Industrie stehen die sämtlichen oben genannten Faktoren. Wer wird siegreich sein, die Arbeit oder ihre Ausbeutung?