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Aegypten : Reisehandbuch für Aegypten / von Moritz Busch
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Geographisches,

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ERSTES KAPITEL.

Geographische und ethnographische Verhältnisse. Abriss der Geschichte des Landes. Die alte Religion und die Darstellung der Götter durch die Kunst. Der Glaube an Unsterblichkeit und der Leichendienst der alten Aegypter. Die Hiero­glyphen. -- Die geeignetste Zeit /.um Aufbruch. Der beste \Veg von Deutschland nach Aegypten. Ansrüstung. Geld, Alaass, Gewicht. Preise in den Bazars und Läden von Kairo und Alexandrien Consuln und Consnlaragenten. Fivmane _ :

Dragomane.. Briefpost. - Gesundheitsregeln. --- Dysenterie, Fieber, Ophthalmie, | Pest. Die .Tagil. - Die gewöhnliche Tour. Zeit- und Kostenaufwand für dieselbe.

Aegypten wird das NilthaL mit der dasselbe auf beiden Seiten begrenzenden Wüste vom Mittelmeer bis zum ersten Katarakt genannt. Der Name ist griechischen Ursprungs. Die alte einheimische Bezeich­nung war Ilemi, d. li. schwarz, schwarzes Erdreich im Gegensatz gegen die helle röthlichgelbe Farbe der Wüste. Die Bibel nennt es Mizraim, die Araber, welche es jetzt innehaben, bezeichnen es mit dem Worte Masr. Aegvpten im engern Sinne dehnt sich als langge- j streckte Oase von 24° 0' bis 31° 30' n. Br. ans. In der Breite ge­winnt die fruchtbare Thalsohle nur da, wo der Nil sich in zwei Arme getheilt hat, das heisst im Delta, einige Ausdehnung und fallt hier zwischen 27° 30' und 30° 40' ö. L. Die mittlere Breite beträgt ober­halb Kairos ungefähr 1Meilen. Die Macht der ägyptischen Herr­scher reichte aber einst viel weiter, und die Herrschaft des jetzigen Vicekönigs umfasst die Länder bis über die Vereinigung des Weissen j und Blauen Nil, die Küste des Rothen Meeres bis Sauakin (if) 11 n. Br.) , und im Siidwesten Kordofan, welches sich bis zu 27° nach Westen erstreckt.

Flüsse kennt diese Oase ausser dem Nil, der sie allein bewohn­bar macht, nicht. Gebirge ebensowenig: denn es sind mir Thalwände, welche die Flussebne begrenzen, und dieselben erheben sich fast, nir­gends höher als einige hundert Fuss über den Stromspiegel.

Das Delta ausgenommen, wo nicht selten Regen fällt, ist die | Luft Aegyptens sehr rein und trocken, und es sind Fälle vorgekom- i men, dass es in Oberägypten mehrere Jahre hindurch gar nicht regnete, j Die mittlere Jahreswärme ist in Alexandrien 16, in Kairo 18, in The- j ben 23° R. Der heisseste Monat ist der August, wo das Thermometer ! in Kairo bisweilen bis auf 42, in Oberägypten bis über 40° Wärme ' im Schatten steigt. Im Winter sinkt die Temperatur zu Kairo mit- | unter bis auf 3 U 11., doch nur in der Nacht. So lange die Sonne scheint, ist in der Kegel selbst im Januar eine sommerliche Hitze.

In der Zeit vom Juni bis Januar herrschen nördliche, im Januar. !