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Aegypten : Reisehandbuch für Aegypten / von Moritz Busch
Entstehung
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57
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Alexandrien. 57

ZWEITES KAPITEL.

_A.lexand.rien-

Die Douane. Fiaker und Reitesel. Gasthöfe. Consuln. Das alte Alexandrien. Plan desselben und Beschreibung seiner hauptsächlichsten Gebäude. - Monumente ausserhalb des Kanopischen Thores. Reste der alten Stadt. Das jetzige Alexandrien. Einwohner, Handel undjVerkehr. Moscheen und andere selions- werthe Gebäude. Vergnügungen und Gesellschaften. Der Makmudie-Kanal. Die. Eisenbahn nach Kairo. Andere Routen dahin.

Sobald der Dampfer, von dem Lootsen in den neuen Hafen geführt, Anker geworfen hat, erscheint das Boot des Quarantänebeamten, der sich über den Gesundheitszustand der Passagiere versichert. Erst nachdem dies geschehen, dürfen letztere ans Land gehen, wozu man sich eines der Boote bedient, welche sofort nach der Ankunft des Schilfes dasselbe zu umschwärmen beginnen. Für ein solches Boot vom Dampfer bis an die Stelle, wo die Douane ist, werden 22 '/, Francs bezahlt, wofür sich zwei Personen seiner bedienen können. Am Strande angekommen, drängen sich Massen von Lastträgern herzu, um die Sachen des Beisenden nach dem Zollhause zu schaffen. Hier werden dieselben rasch untersucht oder wenn es nur ein Beisekoffer ist und ein Trinkgeld von einem Schilling oder Zwanziger den Beamten ver­stehen lässt, dass der Beisende Eile hat nicht untersucht. Omnibusse der verschiedenen Hötels stehen zum Empfange der Fremden bereit, doch kann er sich auch eines Esels bedienen, für welchen er 34 Piaster bis zum Hotel zahlt. Lange Wahl bringt hier Qual; denn die Eselbuben Alexandriens gehören zu den zudringlichsten Aegyptens, und die Art. wie sie sich des Ankömmlings zu bemächtigen suchen, bringt buchstäblich die Kleider desselben in Gefahr zerrissen zu werden. Ein­heimische geben nicht mehr als die Hälfte. Auf die nie ausbleibende Klage der Treiber, dass man zu wenig gezahlt, achte man nicht, da sie keinerlei Berechtigung hat. Für den Gebrauch eines Esels während eines ganzen Tages gibt man 16 bis 18 Piaster, für einen der Lohn­wagen, welche auf dem grossen Platze des Frankenviertels halten, für dieselbe Zeit nach vorhergängigem Uebereinkommen 140 bis 160. Für eine einzelne Tour in der Stadt, oder von der Douane bis zum Hotel zahlt man 2/ s3 Franken; etwas mehr, also 3 /,4 Franken, wenn man grösseres Gepäck hat. Uebrigens besteht jetzt nur ein vorläuiiger Tarif, welcher in kurzer Zeit durch die oben im Entstehen begriffene Municipalität geregelt und festgestellt werden wird, nnd hat sich der Fremde einfach danach zu richten.