42 Zeit zur Beise der beste Weg.
s. w. aufgezeichnet waren. Eine hohe Rohrpflanze, die einst in den Sümpfen Unterägyptens häufig wuchs, die Papyrusstaude, gah dem Eifer der Aegypter auch für Aufzeichnungen solcher Art eine.n leicht zubereiteten, zweckmässigen und äusserst haltbaren Stoff. Ausserdem aber bedeckte man Tempel und Paläste, Säulen, Statuen, ja selbst Hausgeräthe und Schmucksachen reichlich mit Inschriften in diesen Charakteren.
Die geeignetste Zeit mm Aufbruch nach Aegi/pten ist der Spätherbst, Mitte October oder Anfang November. Um diese Zeit ist das Klima nicht mehr ungesund für den Nordländer, der Temperaturwechsel nicht mehr so empfindlich und überdiess herrschen »Nordwinde vor, ein sehr wesentlicher Umstand, da die Reise in Aegypten in der Hauptsache eine Flussrcise ist, und die Tour flussaufwärts im Frühling und Sommer durch Windstille und Gegenwinde sehr erschwert wird. Geht man zu Anfang Octobers, so hat man noch Gelegenheit, die jährlich zu Ende August eintretende Ueberschwemmung zu beobachten, welche den Dörfern das Aussehen von Inseln in der See gibt. Vom April bis zum Juli sind günstige Winde nicht zu erwarten, und der Mai muss als der am wenigsten empfelilenswerthe Monat für den Aufenthalt im Lande bezeichnet werden, da zu Anfang desselben der Chamsin zu wehen beginnt, welcher (allerdings mit Unterbrechungen) gegen fünfzig Tage währt und die drückendste Hitze hervorruft.
Für den, der nur Aegypten besuchen will, ist es gut, wenn er dazu die Monate November, December, Januar und Februar wählt, da er auf diese Weise zu den genannten Annehmlichkeiten noch die fügt, dass er einem nördlichen Winter zur grossem Hälfte entgeht. In Bezug auf andere Reisende, die weiter nach Osten wollen, wird viel von dem Lande abhängen, wohin sie ihr Plan zunächst führt. Gehen sie von Aegypten nach Syrien, so dürfte ein Aufenthalt von Anfang November bis Anfang April, vor welcher Zeit es in den Gebirgen des Libanon und seiner Ausläufer zu kalt ist, um bequem zu reisen, zu lang sein, und solche thun daher wohl, entweder erst im Januar nach Alexandrien aufzubrechen oder ihre orientalische Tour mit einem Besuche Aegyptens zu beschliessen.
Der beste Weg von Deutschland nach Aegi/pten ist der jetzt selbst von Engländern viel empfohlene und benutzte über Wien nach Triest und von dort mit den Dampfern des Oesterreichischen Lloyd nach Alexandrien. Diese Route ist sogar für Westdeutsche kürzer, bequemer und wohlfeiler, als die mit den von Marseille nach dem Orient gehenden Messageries Imperiales, auf denen man sich, da sie von Kapitänen der Kriegsmarine befehligt werden, militärischer Disciplin zu unterwerfen hat. Von allen Theilen Deutschlands, welche Eisenbahnen haben, kann der Reisende binnen drei bis vier Tagen nach Triest gelangen.
Die Bureaux des östr. Lloyd hefinden sich im Tergesteum. Die Fahrbillcts werden in einem auf der Rückseite des Hauses gelegenen Parterrelocale ausgegeben. Das Auskunftsbureau ist, ebenfalls im Par-