Theben.
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verschiedenartig gefesselter Gefangnen, die Schakalascha, Taonau und Purosato genannt werden und für Angehörige indischer Völkerschaften gelten.
Die Seitenpfosten der Pforte ans rotliem Granit, welche die beiden Mauern des zweiten Pylons verbindet, sind mit Darstellungen der Anbetung des Arnunre und des Phtha geschmückt. Zwei Weihinschriften am Fuss bezeugen, dass Ramses Meiainnn diese Pforte seinem Vater Arnunre gewidmet, und dass die beiden Flügel so reich mit köstlichem Metall geschmückt gewesen, dass Amun selbst, als er sie gesehen, sich darüber gefreut habe.
Im zweiten Hofe des Palastes entfaltet sich die pharaonische Grösse in ihrem vollen Glanze. Grosse ausgehauene und gefärbte Darstellungen lenken allenthalben die Aufmerksamkeit des Reisenden auf sich. Vier Steingemälde, welche die innere Seite des östlichen linken und einen Theil des südlichen Ganges bekleiden, stellen die Hanptscenen eines Kriegs gegen ein asiatisches Volk, welches Robu genannt wird, vor. Es sind Leute mit heller Gesichtsfarbe, Adlernase, langem Harte, einer grossen Tunika' und einem blau und weiss gestreiften Obergewamle - eine Tracht, welche ganz der der Assyrer und Meder entspricht, die auf den sogenannten babylonischen Cylindem abgobildet sind.
Ersten Bild: Der auf einem dahinrollendeü Kriegswagen stehende ägyptische König ewie immer-ein Koloss gegen die andern Figuren) schiesst Pfeile ab gegen die in Unordnung fliehenden Feinde. Im Vordergründe sieht man ägyptische Unterfeldherren ebenfalls auf Wagen und ihre mit den Fekkaros, ihren Bundesgenossen vermengten Soldaten, wie sie die Robu niedermetzeln oder knebeln. Das Bild enthält ohne die Pferde über hundert ganze Figuren.
Zweites Bihl: Die Anführer des ägyptischen Heeres führen vier Reihen Gefangene vor den König, der ein rothes Gesicht und rothe Hände hat und ein weisses rothgestreiftes Gewand und eine blaue Mütze trägt. Die den getödteten Robu abgeschnittenen rechten Hände und Zeugungsglieder werden von Schreiben gezählt und verzeichnet. Eine Inschrift sagt, dass man tausend Gefangne machte und dreitausend Hände, dreitausend Zeugungsglieder abschnitt. Der Pharao, zu dessen Füssen man diese 'Trophäen niederlogt, sitzt ruhig auf seinem Wagen, dessen Pferde von den Anführern gehalten werden, . und hält eine Rede an seine Krieger, in der er ihnen Glück zu ihrem Siege wünscht und sich selbst aufs Naivste mit Lobsprüchen überhäuft, i
Drittes Bild: Der Sieger kehrt nach Aegypten zurück. Er : lenkt selbst mit der Peitsche in der Hand seine Pferde. Gefesselte Gefangene gehen vor seinem Wagen her. lieber seinem Haupte sind Sonnenschirme, von Anführern gehalten. Im Vordergründe marschirt in regelmässigen Abtheiiungen das ägyptische Heer.
Viertes Bild: Ramses Meiamun zieht zu Fnss. mit drei Reihen Gefangenen hinter sich, in 'Theben ein und hält vor dem Tempel des ji