Tour von Alexandrien.
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wenn diess sich bestätigte; denn es ist Grund zu der Hoffnung vorhanden, dass sich noch andere so schätzbare Documente wie der Stein von Rosette in Aegypten entdecken lassen. Unzweifelhaft wurden in der Zeit der Römer wie in der Zeit der Ptolemäer Decrete in ägyptischer und griechischer Sprache zugleich ausgefertigt und Abschriften derselben in den Haupttempeln des Landes aufgestellt, und wenn wir auf dem Stein von Rosette lesen, dass Befehl ertheilt war, dasselbe Denkzeichen „in den Tempeln der ersten, zweiten und dritten Ordnung“ anzubriugen, so muss es Wunder nehmen, dass bis jetzt biosein Exemplar anfgefunclen worden ist
Wir schliessen mit einigen Rathschlägen für die Reisenden, welche von Aegypten direct nach Europa zurückzukehren gedenken.
Dieselben werden, wofern sie den Winter hindurch im Lande verweilten, wohlthun, sich vor Anfang April zu entfernen, da um diese Zeit oft schon der Chamsin zu wehen beginnt.
Sie Anden die Abfahrtszeit der englischen, französischen und österreichischen Dampfer durch Avisos in den Gasthöfen Kairos und Alexandriens angezeigt, und die Bureaux der verschiedenen Gesellschaften sind sämmtlich am grossen europäischen Platze. Es gibt jetzt zwischen Alexandrien und Europa so viele Dampfschiffverbindungen, dass der Reisende in Verlegenheit kommt. Es bestehen directe Fahrten jede Woche nach Triest, Venedig, Brindisi, Neapel, Marseille, Konstantinopel und Odessa, welche von regelmässig abgehenden Postdampfern ausgeführt werden. Ausserdem gibt es noch viele Compagnien, welche Dampferverbindungen mit Europa unterhalten. Es gibt englische j Schraubendampfer, welche nach Malta, Gibraltar und Southampton
I gehen, russische, und türkische Schiffe, die über Jaffa, Beiruth, Smyrna nach Konstantinopel dampfen; und französische der Suez-Kanal-Com- pagnie gehörende Dampfer, welche von Port-Said aus Fahrten nach Konstantinopel und Marseille unternehmen.
Die österreichischen, englischen und französischen Postdampfer, welche die indischen Passagiere nach Europa bringen, gehen regelmässig jeden Sonnabend Nachmittag ab.
Reisende, welche sich Andenken an Aegypten mitzunehmen gesonnen sind, mögen sich erinnern, dass bei der Duane in Alexandrien auch ein Ausfuhrzoll erhoben wird, der, wie es scheint, nach der Will- | kür der Beamten bald hoch, bald niedrig ist, und von dem sich unter j Umständen abhandeln lässt. So sollten im März 1852 Bekannte des Verfassers für acht- Stück Tschibucks. die sie in Kairo für 2O0 Piaster gekauft, nicht- weniger als 80 Piaster Aasgangszoll zahlen, und nur mit einem grossen Aufwand von Worten gelang es ihnen, die geforderte Summe auf die Hälfte zu reduciren. Andere wieder hatten nichts zu entrichten, weil sie zu rechter Zeit ein Bakschisch von einem Schilling angebracht hatten. Altcrthümer, Mumien, Götterbilder grösserer Art sollen gar nicht ausgeführt werden, wenn nicht eine specielle Erlaubniss von der Regierung eingeholt worden ist. Allein auch hier