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1, In der Heimat
von Trient Straßen gegen Westen ab, die sich in den flochgebirgen verlieren.
Diese Hauptzüge der Straßen, die den Haupttälern des Landes folgten, legen also schon die wichtigsten Adern des Verkehres fest; zahlreiche „Sämerschläge“ streben von ihnen in die engeren Täler und über die niedrigeren Pässe. Wichtige Verkehrswege, wie jene nach Vorarlberg, vom Westen Tirols in die Lombardei, fehlten vollständig. Alles aber, was an Straßen und Verbindungswegen vorhanden war, befand sich in schlechtem Zustande. So war die für Tirol besonders wichtige Einfuhr von Getreide und anderen Nahrungsmitteln schwierig und kostspielig; es war aber auch für die Industrie Tirols außerordentlich schwer, die Absatzgebiete für ihre Produkte zu erweitern, also den ersehnten und notwendigen Aufschwung zu nehmen.
Tirol war nicht arm an Industrie. Wenige Beispiele werden diese Behauptung beweisen. Im Jahre 1807 wurden gewöhnliche Holzwaren im Werte von rund 195.000 fl. ausgeführt; gewöhnliche Böttcherware für Weinkultur ging von Südtirol nach Italien, von Vorarlberg in die Schweiz und nach Baden; aus Innsbruck, Bozen, Roveredo und Bregenz gelangten Wohnungseinrichtungen namentlich aus Nußbaumholz zur Ausfuhr; sehr ergiebig war der Handel mit Schnitzereien (Spielwaren, Haus- und Landwirtschaftsgeräte), haupsächlich mit den sogenannten „Berchtesgadener Arbeiten“, wie solche früher nur im „Fürsten- tume Berchtoldsgaden“ erzeugt worden waren, die aus demGrödnerthale, wo dasZirbelholz verwendet und nahezu aufgebraucht wurde, in alle Staaten Europas aber auch nach Amerika gingen und jährlich wohl an 40.000 fl. eintrugen. Auf der Frankfurter Messe wurden