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II. In der Schweiz (1832 bis 1840)
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dauern sahen ihn die leitenden Männer, sah ihn die Bevölkerung St. Gallens scheiden. Über seine Empfehlung wurde der bayerische Ingenieur F. W. Hartmann sein Nachfolger; der Kanton hat diese Wahl nie bereut.
3. In Zürich
Die Verbindungen Negrellis mit Zürich stammen aus dem Jahre 1826. Damals ernannten ihn der Bürgermeister und Stadtrat des Kantons Zürich zum Mitgliede der „Linthwasserbaupolizei-Kommission“, der die Aufgabe zukam, die im Jahre 1822 in ihrer allgemeinen Anlage vollendete Linthkorrektion zu erhalten und auszugestalten. Die Berufung war umso ehrender, als es sich um ein Unternehmen handelte, an dem die ganze Schweiz als einem großen nationalen Werke sich finanziell beteiligt hatte . . .
Die Linth, dem glarischen Hochgebirge entströmend, bedrohte mit ihren ungeheueren Geschiebemassen das ganze Tal; sie staute die Maag, in die sie sich damals noch ergoß, und hob den Spiegel des Walensees so mächtig, daß die Straße von Weesen nach Walenstad im Sommer viele Wochen lang nur mit Schiffen befahren werden konnte; die Überflutungen stiegen bis zu der Höhe der ersten Stockwerke der Häuser; das Land ging der Kultur verloren, die Bevölkerung verarmte und wurde von typhösen Krankheiten dezimiert und entnervt; nach jahrzehntelangen Studien beschloß man — nach dem Vorschläge des Ingenieur-Hauptmanns Andreas Lanz (1787) — den Bau eines Kanals, der die Linth mit ihrem Geschiebe auf kurzem Wege in die Tiefen des Sees ableitet und der nach Escher, dem unermüdlichen Förderer des