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In der Heimat - In der Schweiz - In Österreich : mit einem Bildnisse / von Alfred Birk
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II. In der Schweiz (1832 bis 1840)

gesetz begünstigte, war die Verbesserung der wich­tigen Verkehrsader von Rorschach, dem bedeutendsten Handelsplätze und Qetreidemarkt am Bodensee, nach Zürich in der Strecke, wo sie die Sitter, bis tief in deren *

Bett hinabsteigend, mit einer Holzbrücke übersetzte; an Stelle dieser Brücke trat eine damals viel bewun­derte Steinbrücke, die die Straße über das Hochwasser der Sitter hob.

Nach der Aufhebung der Mediationsakte im Jahre 1813 belebten sich rasch Industrie und Handel und schon um 1820 standen im Kantone mehrere von Wasserkraft betriebene Fabriken mit bedeutender Arbeiteranzahl in Tätigkeit, energisch bemüht der vor­geschrittenen und vordringenden Baumwollindustrie Englands Konkurrenz zu bieten. So wuchs das Be­dürfnis nach ausgedehnten und zweckmäßigen Wegen mächtig empor. Im Rheintale baute man die Scholl- bergstraße, die der rechtsufrigen Straße den Verkehr entziehen, ihn auf schweizerisches Gebiet lenken sollte; im Ober- und Unter-Rheinthale verbesserte man die Straßen; der Saumpfad von Wildhaus entlang der Simmi, der zur Verbind'ung nach Feldkirch strebte, wurde zum kunstgerechten Handelsweg mit nur 7%

Neigung umgestaltet. 33 )

Aber der regen Tätigkeit fehlte der einheitlich leitende Gedanke; das örtliche Interesse war ent­scheidend; das Geld zersplitterte in Einzelheiten das war von Übel. Die Verfassung vom Jahre 1831, die die demokratische Regierungsform an Stelle des patriarchalisch - aristokratischen Systems setzte, suchte Wandel zu schaffen; Bau und Erhaltung der *.

Hauptstraßen wurden als Aufgaben des Staates er­klärt, dem auch die Oberaufsicht über die Gemeinde­straßen obliegt, die dadurch der Spekulation der Ge-