3. In Zürich
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Unternehmens, auch Escherkanal getauft wurde; weiters auch den Bau eines Kanals zwischen dem Escherkanal und dem Zürichersee, der den Abfluß des Walensees regelt und Linthkanal heißt. Der Bau begann im Jahre 1804; das erforderliche Kapital war durch Aktienzeichnungen in allen Gauen der Schweiz in kürzester Zeit erbracht worden. Im Jahre 1816 wurde der letzte Teil des Werkes, der Linthkanal, eröffnet; in zwei Stunden fuhren nun die Schiffe vom Walen- zum Zürichersee, wozu sie in früherer Zeit oft drei Tage benötigt hatten. ST ) Mit jenem Eifer, der ihn bei allen Arbeiten auszeichnete, hat Negrelli auch die ihm hier gewordenen Aufgaben, die manche schwierigen technischen Fragen umfaßten, stets gewissenhaft erfüllt. 3S )
Negrellis Tätigkeit in St. Gallen fand in Zürich natürlich Beachtung. Hier war die große Staatsumwälzung des Jahres 1830 ebenso wie in St. Gallen von dem intensiven Bestreben gefolgt, das öffentliche Verkehrswesen, namentlich das Postwesen, durch Erbauung von Straßen, Handelsgebäuden, überhaupt aller dem Verkehr und der Güterverfrachtung dienenden, dringend notwendigen Anlagen zu verbessern. In dieser Richtung wirkte schon seit nahezu drei Jahrzehnten unermüdlich und erfolgreich das von Züricher Kaufleuten im Jahre 1662 begründete „Kaufmännische Direktorium“, in dessen Händen auch die schwierige Besorgung des gesamten Postwesens lag. Allmählig aber hatte die Anschauung, daß dieses letztere unbedingt einen Teil der Staatsverwaltung bilde, die Oberhand gewonnen, und in weiterer Konsequenz beanspruchte der Staat auch das Posterträgnis früherer Zeiten aus dem Fonde der genannten Korporation. Langjährige und langwierige Verhandlungen führten im
Birk, A. v. Neerelli, I. 7