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II. ln der Schweiz (1832 bis 1840)
tage, an dem in Feltre die Akademie abgehaiten und die Prämien verteilt wurden und an dem er immer zu der Familie zurückkehrte. Negrelli ist in Sorge um das Wohl der Seinen in Primiero, wo die Cholera viele Opfer gefordert hat und viele Familien heimatflüchtig werden ließ. Seine Familie ist gesund in Zürich geblieben — aber seine Frau hat er im Zorn verlassen — ihre Laune war unerträglich . . . Bittere Klagen sind es, die er gegen sein Geschick erhebt, das es ihm versagt hat, ein Herz voll Zärtlichkeit, voll Liebe zu gewinnen — eine Frau, die sein Streben erfaßt, seinen Ehrgeiz würdigt ... Es ist das alte Lied. Das Nichtverstandensein auf beiden Seiten. Hier der Mann, der hingebungsvolle Liebe, Aufopferung, Verständnis fordert — dort die Frau, die kränklich, launenhaft, den geliebten Mann nicht der Welt lassen, die ihn für sich
allein besitzen und genießen will.So warf das
Schicksal auch auf seinen Weg, der sonnig zur Höhe strebte, schwere Schatten, um — wie er, sich selbst tröstend, seinen Eltern schreibt: „meinen Ehrgeiz zu mäßigen, der mich, vielleicht von Erfolg zu Erfolg empor führend, gegen Andere unduldsam machen würde."