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III. In Österreich (1840 bis 1848)
braven Beamten, den wackeren Unternehmern, den lieben Bauten sich trennt, um einer ungewissen Zukunft entgegenzugehen ... „Trauer erfüllt“ tritt er das neue wichtige Amt an, pflichttreu gegen Fürst und Vaterland Wird er versuchen „es zu führen, so lange es mit Ehren geschehen kann.“ Also schreibt er an seinen Freund Escher. Auch durch die Briefe seiner Lotti geht ein Bangen für die Zukunft . . . „Möge Oott Dich — schreibt sie nach Erhalt der Nachrichten — in Deiner neuen Stellung beschützen, und vor allem anderen froh und gesund erhalten — freuen kann man sich wohl in diesem Augenblicke über nichts so recht, aber vielleicht wird es doch bald wieder besser, und dann ist es jedenfalls sehr gut, wenn ein Mann, welcher . . .. ist, in die Lage kommt, so vieles zu wirken. Jedenfalls wünsche ich Dir sehr viel Glück dazu.“ Und dann erzählt sie von der Teuerung im Hotel, von Katzenmusiken, die man einer Schauspielerin gebracht; und in einer Nachschrift des wie immer zierlich und sorgfältig geschriebenen Briefes, bittet sie ihn, das Spazierengehen nicht zu versäumen: ,.Strenge Dich nicht zu viel an, Herr Sektionschef! Deine ergebene Frau Chefin.“
In der Generaldirektion hat die Ernennung Ne- grellis sehr verstimmend gewirkt. Fransesconi fühlt sich schwer gekränkt und erbittet seine Entlassung; Ghega betrachtet sich als zurückgesetzt und will ebenfalls aus dem Staatsdienst scheiden — doch bevor seine Absicht zur Tat wird, haben die rasch sich vollziehenden Ereignisse schon neue Verhältnisse geschaffen, die auch ihm günstige Ausblicke in die allernächste Zukunft eröffnen.