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verboten ist; als wir uns der Wasserstelle Katjeru zuwandten, um dort zu tränken, sahen wir Hunderte von Perlhühnern, dann viele Aasgeier und je näher wir der Wasserstelle kamen, desto reicher wurde die Vogelwelt. Unzählige Wildtauben, Webervögel, Finken, entzückende kleine bunte Papageien, große graue Kakadus mit aufrecht stehendem Schopf, dann Pfefferfresser mit einem riesigen krummen Schnabel, Kibitze, vereinzelte Raben mit grauer Brust, und unzählige andere Arten, deren Namen ich nich kenne, bevölkerten den Busch. Sie sind stets das untrügliche Zeichen, daß Wasser in der Nähe ist; mit um so größerer Freude begrüßt man daher die Tiere. Die Antilopen halten sich bis auf den Deuker stets auf der sogenannten „Fläche“ auf, da ihnen der Busch des vielen Raub-
von Snlzmann phot.
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Leutnant Zwicke.
zeuges halber zu gefährlich ist. Wir schossen ein Perlhuhn mit dem Karabiner und brieten dieses am offenen Feuer, was einen delikaten Braten gab.
Von 12 bis 3 Uhr warteten wir an der Wasserstelle auf den Rest des Detachements von Glasenapp, um dem Führer die Meldung zu übergeben; kurz vor 3 Uhr, als wir gerade unsere weidenden Pferde einfingen, um zu satteln, kam ein Reiter mit einem Eingeborenen von der Patrouille Graf Stillfried, der eine Meldung zu überbringen hatte. Diesem gaben wir unsere Meldung im Duplikat mit und machten uns auf den Weg nach Okatjeru, passierten dabei die Unglücksstelle, an der uns die Pferde weggelaufen waren, und hörten bei dem dort zurückgebliebenen Ochsenwagen daß schon eine ganze Anzahl Pferde eingebracht sei. Drei Witbois auf unseren Pferden waren noch unterwegs, anscheinend waren sie aber nur auf die Jagd gegangen, denn sie hatten kein Pferd oder Maultier eingebracht, dafür aber einen Springbock geschossen.