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je drei Signalschüsse abgeben, auf die auch weit entfernt Antwort kam, augenscheinlich von den abgekommenen Witbois, denn man hörte die 88er Geschosse heraus. Außerdem antwortete noch ein Ochse, dessen Gesang Musik . für unsere Ohren war, denn, wie wir richtig taxierten, kam das Gebrüll aus dem Lager. Bald darauf hörte man eine Signalpfeife und lautes Sprechen. Wir waren, ohne es zu ahnen, dicht am Lager, vielleicht nur dreihundert Meter von demselben, gelandet. Mein Hauptmann hatte in richtiger Erkenntnis, daß die Patrouille zurückkam, auf seiner Signalpfeife gepfiffen. Bald rief uns der äußerste Posten an:,,Halt, wer da?“ „Victoria!“ klang’s schleunigst zurück von uns, denn das ist unser Feldgeschrei. Gegen 12 Uhr war alles bei seinem Truppenteil, und ich konnte unserem Führer über das Ergebnis der Patrouille Bericht erstatten, der dann sofort im Auszuge telegraphisch ans Hauptquartier ging.
Am nächsten Morgen sollte gerade vormarschiert werden an eine andereW asserstelle, die sich später als mit der von uns gefundenen identisch erwies. Otjurut-
jondju mußte geräumt werden, da das vorhandene, nebenbei miserable Wasser bei weitem nicht ausreichte und auch die Weide schon spärlich wurde. Zurück konnten wir nicht mehr, also mußten wir vorwärts, obwohl dieses absolut nicht in den Absichten des Hauptquartiers lag, das darin eine Beunruhigung des Gegners erblickte. Erst am 19. Juli um 9 Uhr früh kam die Erlaubnis zum Vormarsch. Der Weg mußte zum Teil durch den dichten Busch geschlagen werden, so daß wir erst gegen 2 Uhr unser neues Biwak an der Wasserstelle Erindi Ongoahere beziehen konnten. Auch bei diesem Vormarsche war wieder eine ganze Anzahl Pferde am Wege liegen geblieben, ein Zeichen, wie gefährlich ein noch längeres Verbleiben der Truppe in Otjurutjondju ihrer Gefechtsfähigkeit geworden wäre.
Das jetzige Biwak wurde als Rechteck angelegt, das von Infanterie und Witbois auf der dem Feinde zugewendeten Seite, von den beiden
ITauptmann Stahl phot.
Im Bade.
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