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den ich seit Swakopmund nicht mehr gehabt hatte, denn stets war die blanke Erde oder höchstens einmal die Krankentrage mein hartes Lager gewesen. Nach dem Verbände fühlte ich mich ganz wohl, auch die Schmerzen waren nicht allzu schlimm.
Am nächsten Morgen in aller Frühe rückten die Truppen zum Angriff ab, während im Lager die zurückbleibenden Ochsenwagen zu einer Wagenburg zusammengefahren wurden. Schon gegen 6 Uhr konnte man sehr weit entfernten Kanonendonner vernehmen. Er rührte von der Abteilung
St. A. Dr. Egg-ol phot.
Verbandplatz. Gefecht Hamakari.
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von Estorff her. Erst gegen io Uhr setzte der Kanonendonner bei der Abteilung Müllei ein; die Herero hatten das am Tage vorher von uns als besetzt festgestellte Gelände verlassen, um sich sehr viel weiter nördlich davon festzusetzen. Wenn der Wind herüberstand, konnte man auch zuweilen das Geknatter des Maschinengewehres hören. Unsere Abteilung war in ein schweres, verlustreiches Gefecht verwickelt, bei dem mancher liebe Kamerad sein Leben für die Ehre des Vaterlandes lassen mußte. An sich sind ja die Verlustzahlen nicht so hoch, aber man bedenke nur, wie schwach die einzelnen Kompagnien an Kopfzahl ins Gefecht gingen. Die n. Kompagnie, bisher stets unsere Nachbarin im Biwak, verlor fünfmal hintereinander den Führer, ein Beispiel, das in der Kriegsgeschichte