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Im Kampfe gegen die Herero : mit 196 Abbildungen nach Originalaufnahmen des Verfassers, seiner Kameraden u. a. und 14 Originalzeichnungen von Anita Peters, Margarete Persson-Henning und O. Laemmerhirt / von Erich von Salzmann
Entstehung
Seite
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erzählen. Die wenigsten beherbergen die Gebeine von Gefallenen oder an Wunden Gestorbenen, in den meisten ruhen vom Typhus Hingeraffte. Trat bei einem an den Gliedmaßen Verwundeten Typhus hinzu, so wurde fast stets die Amputation des betreffenden Gliedes notwendig und mancher hielt dann die Operation infolge der durch die Krankheit eingetretenen Schwächung des Herzens nicht mehr aus. Seit einigen Tagen ist eine Pro­viantkolonne hier, die nun, leer zurückkehrend, uns mitnehmen soll. Dar­über herrscht natürlich allgemeine Freude, denn sind wir erst in Okahandja an der Bahn, so ist der Transport nach der Heimat mit jedem die Swakop- munder Reede verlassenden Dampfer möglich. Einigen von uns soll erst

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die Heimat die erhoffte Genesung bringen, so auch mir, da ich in Berlin mich einer größeren Operation unterziehen muß, von deren Ausfall mein ferneres Schicksal abhängig ist. Bis dahin muß ich stilliegen, so schwer es mir auch fällt; ich darf nicht eher aufstehen, und Gott gebe, daß ich wenigstens leidlich wiederhergestellt werde, denn da ich nun den bunten Rock schon fast zwölf Jahre trage, würde ich ihn gerne noch länger tragen. Ganz der Alte kann ich ja leider nicht mehr werden, denn so ein fehlendes Stück Knochen, dazu noch am Gelenk, läßt sich eben nicht ersetzen.

Lange genug haben wir nun aber in Waterberg gewartet. Ich liege jetzt ein volles Vierteljahr hier und bin seit sechs Wochen schon transport­fähig. Es war aber nicht eher möglich, mich von hier fortzubringen, da jeder Ochsenwagen zum Transport von Proviant oder Lazarettmaterial