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Im Kampfe gegen die Herero : mit 196 Abbildungen nach Originalaufnahmen des Verfassers, seiner Kameraden u. a. und 14 Originalzeichnungen von Anita Peters, Margarete Persson-Henning und O. Laemmerhirt / von Erich von Salzmann
Entstehung
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oder am Ziel eingetroffene Kolonnen fast sofort wieder umdrehen, um et weder neue Proviantmengen wegzubringen oder schleunigst nach Oka- handja zurückzukehren. Nun ist auf allen Wegen durch die großen Mengen von Tieren bei den Truppen alles Futter abgefressen, und die Wasserstellen, die früher für die wenigentreckenden Kaufleute vollauf genügten, sind versiegt. Hieraus erklärt sich zweitens die Schlappheit der Treckochsen, denn wenn der Ochse auch sicherlich ein sehr genügsames Tier ist, ohne Wasser und Gras kann er nicht leben.

Auf Hunger und Durst sich zu trainieren, ist wohl auf die Dauer noch niemand bei geforderten großen Leistungen gelungen, wie ich neulich in einem kleinen Reclamschen Buche sehr niedlich von einemdurch stete

von Salzmann phot.

Blick vom Feldlazarett 2 nach Osten.

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Entbehrungen und Strapazen gestählten Körper las den gibts wohl nur in der Phantasie eines zu Hause bei Muttern sitzenden Romanschreibers, der nie die Nase hinausgesteckt hat. Eine bekannte Tatsache ist hierzu­lande, daß auch nur einmal überangestrengte Ochsen für lange Zeit un­brauchbar sind; das haben wir zu unserem Schaden schon häufig gesehen. Der vorletzte hier angekommene Provianttransport hatte solche Tiere und brauchte deshalb für die nur 190 Kilometer lange Strecke von Okahandja nach Waterberg 36, sage und schreibe 36 Tage. Eine Strecke, die ein gut berittener Reiter auf trainiertem Pferde in 24 Stunden reitet. Ich ritt die 131 Kilometer von Tientsin nach Peking auf mongolischem Pony in 8 Stunden 48 Min. In einem späteren Distanzritte legte der beste Pony dieselbe Strecke sogar in 7 Stunden 37 Min. zurück. Man schraubt hier seine Ansprüche eben infolge der Eigenartigkeit des Landes sehr herab