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wir einen Transport von fünf Wagen, nach Waterberg bestimmt. Die Ochsen waren bereits zum Tränken vorausgesandt. So kann es passieren, daß ein Transport noch 70—80 km von seinem Ziel entfernt ist und doch schon seine Bespannung nach diesem zum Tränken schickt, die dann unter Wiederholung dieses Verfahrens bei der jedesmaligen Rückkehr die schweren Wagen vielleicht 10 km weit ziehen, um so allmählich sicher, wenn auch recht langsam, ans Ziel zu gelangen. Unsere Tiere waren schon nach zweitägigem Dursten recht müde, so daß in - Erindi Ongoahere, das wir am 14. November früh erreichten, ein Ruhetag nötig wurde.
Wie tief und schwer der Weg hier sein muß, ersah man aus den vielen Ochsenkadavern, denen sich auch recht oft solche von Pferden und Mulis, vom Vormarsch der Hauptabteilung herrührend, hinzugesellten. An die Geruchsnerven wurden hier die höchsten Anforderungen gestellt. Alle Verwundeten wurden frisch verbunden.
Auch hier herrschte wieder der entsetzliche Wassermangel. Das Tränken unserer Ochsen und der wenigen bei der Kolonne befindlichen Pferde nahm viele Stunden in Anspruch. Auf diese Weise kommt das Treiberpersonal und die Begleitmannschaft nie recht zur Ruhe, und es kann nicht weiter wundernehmen, daß gerade die Kolonnenabteilung prozentual den größten Abgang an Kranken hat; der Dienst ist eben dort am anstrengendsten. Am 15. ging’s weiter, der Zustand einiger Kranker, besonders des an den Folgen des Typhus leidenden
von Salzmann, Im Kampfe gegen die Herero. 12
St. A. Dr. Eggel phot.
Altes Herero-Weib.