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Im Kampfe gegen die Herero : mit 196 Abbildungen nach Originalaufnahmen des Verfassers, seiner Kameraden u. a. und 14 Originalzeichnungen von Anita Peters, Margarete Persson-Henning und O. Laemmerhirt / von Erich von Salzmann
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Aufenthalt dort zur Qual machte, war es in der Nacht derartig kalt, daß man mindestens drei Decken brauchte, und unter diesen sogar noch vor Frost klapperte. Als ganz besondere Annehmlichkeit empfand ich das Badezimmer, nachdem ich mir einen ebenso einfachen, wie sinnreichen Apparat konstruiert hatte, um den mit dem Gipsverband versehenen Unterschenkel nicht naß werden zu lassen.

Am 4. Dezember erhielt ich in einem anonymen Briefe einen mir seiner­zeit gestohlenen Siegelring zugeschickt. Ein Zettel mit verstellter Hand­schrift lag dabei, in dem der Täter um Verzeihung und um Nichtverfolgung

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der Angelegenheit bat. Auf das Geld, das bei dieser Gelegenheit mitge­stohlen war, schien der Dieb mehr Wert zu legen, denn er schickte es leider nicht wieder. Da ein bestimmter Verdacht vorhanden war, und ich ihn auf dem Betreffenden nicht unnütz sitzen lassen wollte, brachte ich die Sache meinem Vorgesetzten zur Meldung und weiteren Verhandlung.

Am 5. Dezember bekam ich eine ganze Wagenladung von Heimats­post aus Juni und Juli, die an den verschiedensten Orten herumgelegen hatte. Ebenso klärte sich eine Angelegenheit auf, die mir bis dahin viel Kopfschmerz verursacht hatte, nämlich ein hier an mich angekommenes Zelt mit Zubehör erwies sich als ein Geschenk meiner lieben Tante v. E. Leider konnte ich das schöne Zelt nicht mehr benutzen, da meine Schritte sich der Heimat zu lenkten. Schade, daß wir es nicht ein halbes Jahr früher