[gemeinsame] Speisetafel im Hotel
↩Österreische Bezeichnung für Stechmücken
↩Dolmetscher und Reiseführer im Nahen Osten
↩Koloniale und rassistische Diskurse haben Schwarze Menschen häufig über ihre Körper abgewertet. Diese Textpassage ist ein frühes Beispiel dafür. Sie begleiten die kolonialistischen Machtansprüche europäischer Nationalstaaten in der zweiten Hälfte des 19. Jhdts. Ebenso erfahren sie eine Ent-Menschlichung oder eine moralische Abwertung, indem Schwarzer Körper sexualisiert werden und ihnen sexuell offensives Verhalten zugeschrieben wird (dies steht im Widerspruch zum sittlichen Ideal Weißer Weiblichkeit).
↩Die gewaltsame Versklavung und Zwangsprostitution von Frauen war häufig die Konsequenz von Kriegen und militärischen Besetzungen von fremden Territorien. Die brutale Objektifizierung und gewaltsame Entmenschlichung von versklavten, schwarzen Frauen (häufig aus Nubien stammend) stellt eine Überschneidung von zwei Diskriminierungsformen dar: Rassismus und Sexismus (Intersektionalität).
↩Die österreichischen Expeditionsteilnehmer sind entrüstet „über die Entwürdigung der Menschenrechte“ und empfinden Mitgefühl für das entsetzliche Schicksal der versklavten Frauen und Opfer sexueller Gewalt. Diese kritische Reflexion Junkers über die Sklavinnen in Alexandrien ist moralisch angemessen und angebracht. Auch wenn von Carl Junker nicht intendiert, ist es beim Thema „Menschenrechte“ im 19. Jahrhundert wichtig, sich den damals dominanten Diskurs der „Zivilisierungsmission“ der Europäer_innen zu vergegenwärtigen. Die kulturell tief verwurzelte Vorstellung einer moralischen „Sonderrolle“ Europas und der damit einhergehende „zivilisatorische“ Anspruch wurden in der Kolonialzeit oft als ideologische Legitimation für die Eroberung neuer Territorien sowie Durchsetzung westlicher Interessen instrumentalisiert.
↩Die „Pompeius-Säule“ ist eine 26,85 Meter hohe römische Siegessäule aus rotem Granit in Alexandria. Sie wurde im Jahr 297 oder 298 n. Chr. zu Ehren des Kaisers Diokletian errichtet und feiert die Niederschlagung eines Aufstands in Alexandria durch ihn. Die Widmungsinschrift auf dem Sockel der Säule trägt den Namen von Aelius Publius, dem römischen Präfekten von Ägypten, und erwähnt seine Widmung einer Kaiserstatue, die einst oben auf der Säule stand. Diese Statue ging jedoch in der Antike verloren. Im Mittelalter hielten die Kreuzfahrer die Säule fälschlicherweise für eine Hommage an Gnaeus Pompeius Magnus, den Gegenspieler von Gaius Iulius Caesar. Seit dem 18. Jahrhundert zog die Säule die Aufmerksamkeit europäischer Reisender in Alexandria auf sich und wurde häufig mit Graffiti beschmiert, was dem Denkmal im Laufe der Zeit schadete.
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uns zur table d'hote1. Nach dem Speisen legten wir unsnieder. aber schlafen konnte ich nicht so wurde ichvon den Gelsen2 zerbißen.-10ten April.- Mayer war heute unwohl, darum gin-gen bloß Jahsmiger Pottika und ich zum österrei-chischen Consul Herrn Ritter von Laurin . Das Con-sulathaus ist sehr angenehm gelegen, und Laurinkam mir vor, wie ein Pflanzer.- Er nahm unssehr gut auf, äußerte sich, daß er uns sehr jungfinde, ließ Kaffe und Pfeifen bringen und unter-hielt sich mit uns über eine Stunde.- Von hier gin-gen wir in unsern Gasthof zurück, wo wirvon dem Dragoman3 Esel für den ganzen Taga 6. Piaster d. i. 36. kr. Cmze bestellen ließen,um die Merkwürdigkeiten der Stadt zu bese-hen.- Das interessanteste also zuerst, hieß esfolglich den Sclaven-Bazar : Nach einem halbstün-digen Ritte kammen wir vor ein kleines stei-nernes Gebäude, vor welchem 2. Männer standen,die Tabak rauchten.- Meine Neugierde kannich kaum beschreiben aber wie sehr täuschte ichmich! besagte Männer führten uns nachdem wir
ihnen das verlangte Backschis(Trinkgeld) gaben indas innere des Hauses.- Es war ein kleiner Hofin welchem mehrere sehr niedrige Thüren angebrachtwaren.- Als wir eintratten pfiffen die Sklavenhänd-ler und auf dieses Signal erschienen mehrere meistganz nackte schwarze Mädchen4 die jedoch alles, nurnicht schön waren.- Sie bestürmten uns um Geschän-ke und machten uns auf ihre körperliche Reitzeselbst aufmerksam5.- Ihre Haare kammen mirwie Schafwolle vor5, jedoch die Haut und überhauptihr ganzer Körper ist äußerst zart.- Nachdemwir sie zur Genüge betrachtet hätten; kehrten wiralle mit dem Gefühl des höchsten Mitleids undEntrüstung über diese Entwürdigung aller Men-schenrechte6, aus diesen Hause, von welchen ich miraufrichtig gesagt weit mehr versprach.- Von hierführte uns unser Dragoman zur Pompejus Säule7Ihr Anblick überraschte mich. Sie ist außeror-dentlich hoch und der Säulenschaft aus einem StückMarmor. Auf diesen Schaft ist ein Corintisches Ca-pitel von denselben Stein gesetzt.- Die Gegendrund um die Säule ist öde und ganz wüste, man