kleiner Thurm einer Moschee heraussieht.- Als wirans Land stiegen wurden wir wie wilde Thiere vonden liebenswürdigen Einwohnern begafft, was auchzu den Annehmlichkeiten dieser Reise gehörte!?Unser Offizier und die Mannschaft ließen uns abernicht so, mir nichts, dir nichts fort gehen, nein, wirmußten einen förmlichen Einzug bilden, der so lächer-lich war, daß ich mich über Jahsmiger der es wie im-mer toll trieb, fast zu Tode lachte.1- Der Einzug sahso aus: Zuerst 3. Soldaten mit Musketen, dannwier Viere mit ausgehungerte Mägen, schließlichwieder 3. Soldaten mit Säbeln, der Offizier undunser Dragoman Lorenzo.- So schritten wir wieArestanten zum Hotel des Gouverneurs.- Da je-doch dieser gute Mann seine Wohnung renovirenließ empfing er uns im Heustadel.- Er saß auf ei-nem schönen Tepich und rauchte.- Nachdem er unse-re Ferman gelesen hatte lud er uns zum Niederset-zen ein, was sehr angenehm war, indem wir mitden Füßen über Quer auf der bloßen Erde uns set-zen mußten!?2 Wir ließen ihn durch unsern Drago-man sagen, daß wir heute Nacht in Rosette zu bleiben
gedenken und daß er uns daher eine Wohnung und et-was zu essen geben sollte.- Nachdem er alles freund-lichst zugesichert hatte gingen wir fort um uns dieGegend zu besehen.- Der Pascha überraschte unsmit Eseln, auf welchen wir reitend, leichter die eineviertelstundweite Moschee, die er uns als besonderssehenswerth empfahl erreichen konnten. Die Mo-schee war sehr klein und theilte sich in 2. Räume.Im ersten Stand allerhand Geschmeide, den 2tendurfte man nur mit bloßen Füßen betretten, dahier ein Katafalk3 von Mahomed errichtet war.Dieß war alles sehr schön zu sehen aber wir hatteneinen furchtbaren Hunger, da es schon bald 4 Uhrwar und wir seit 8. Uhr nichts zu uns nahmen. Wirritten daher wieder in die Stadt,- um in die Woh-nung zu kommen, die der Gouverneur uns anweisenwird, und dann um zu essen.- Die Wohnung be-stand aus 2. Zimmern.- Im eleganteren warenrund um Divans, sonst jedoch keine Einrichtung.-Kaum hier angelangt führte der Teufel einen fran-zösischen Consul daher der uns hier Aufwartungmachen wollte4,- da er gehört hatte, daß wir mit
Unverständnis für das militärische Zeremoniell der ägyptischen Offiziere.
↩Diese ambivalente Aussage könnte ironisch gemeint sein, und genau das Gegenteil bedeuten, nämlich dass Junker das Sitzen auf dem Boden als unangenehm empfindet.
↩Gerüst zur Aufbahrung von Verstorbenen für eine öffentliche Verehrung oder eine Trauerfeier
↩Der französische Konsul ist an der Expedition der Österreicher interessiert. Sowohl Österreich (damals unter Staatskanzler Metternich) als auch Frankreich erwarteten sich große ökonomische und geopolitische Vorteile von der Realisierung des Suezkanals.
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