fiel mir vom Herzen als wir beim Quarantain Ge-bäude ankammen, uns in die Barke des Pilotensetzten und so ruhig mit prächtigem Winde den Nilhinab gleiteten.- Wir die wir durch 40. Tage kei-ne Menschen und kein grünes frisches Blatt sahen,könnten unsere Augen von den Reis und Baumwoll-feldern nicht genug weiden.- Wir kammen ziem-lich spät Abends beim Consul Cahil an, der uns je-doch mit seiner gewohnten Gastfreundschaft aufnahm.Wir hatten fest beschlossen von hier nach Cairo zuPferde zu reisen, und hatten darum auch unsereBetten etc an der Briggantine gelassen. Mankann sich unser Unwillen vorstellen als in ganzDamiatte keine Miethpferde aufgetrieben werdenkonnten und wir mit großen Suchen und vielenBitten für immenses Geld eine schmutzige Nil-barke bekammen, mit der wir unsere Reise an-tretten konnten.- Am 3t Tage nach unserer An-kunft in Damiatte abends nahmen wir noch ein Ab-schiedsmahl beim Consul ein, empfahlen uns dann herz-lich von ihm und stiegen beiläufig um 10. Uhr Nachtsin die Barke.- Da die Barke eine Art Hütte an
Bord hat, so gingen wir hinein und wollten uns nie-derlegen.- Aber wie sehr bedauerten wir es, daßunsere Betten mangelten und wir daher gezwungenwaren durch die ganze Reise auf der bloßen Holz-pritsche zu liegen.- Wir schliefen also immer an-gezogen und hatten nur unsere Uiberröcke alsKopfpolster.– Diese erste Nacht schlief ich dochsehr gut.- Des andern Morgens war das ein gött-liches Erwachen: dieser Duft der Felder, das Sin-gen der Vögel kurz die reitzenden Nilufer wer-de ich nie vergessen1.- Wir kammen vor einerMenge von Plantagen vorbey, und bewundertendie Agricultur dieses Landes, die in Nichts an-derem als Wasserschöpfen besteht.- Man sieht da-her längst der Nilufern viele Wasserräder diedurch Ochsen, Kamehle oder Pferde getriebenwerden, und welche sich in BewässerungsCanäleergießen.- Besonders schön sind die Abende,wenn so die Hitze des Tages mit einer angeneh-men Kühle wechselt, der Mond die zerstreutenLehmhütten und Palmen der Dörfer beleuchtet,so kann man sich keine schönere und angenehmere
Carl Junker ist von der Schönheit der Naturlandschaft entlang des Nils (bei Damiatte), die von Baumwoll- und Reisfelder geprägt ist, sehr ergriffen.
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