und die actuelle Lage und Bedeutung aller wichtigeren Industriezweige, und jedem Fachauf- satze folgen monographische Darstellungen hervorragender industrieller Firmen und Etablissements in Oesterreich. Durch diese Selbstschilderungen, welche in künstlerisch ausgeführten Illustrationen der Etablissements und ihrer Betriebseinrichtungen eine willkommene Erläuterung erfuhren, sollte das Prachtwerk einen besonderen Werth erhalten. Sowohl die Fachaufsätze als auch die Monographien werden als wichtige Beiträge zur Industriegeschichte Oesterreichs ein bisher vielfach unbekanntes und hochinteressantes Material für den Forscher auf diesem Gebiete liefern. Die Vollständigkeit des Gesammtbildes beruht natürlich auf den Fachaufsätzen und nicht auf den Monographien. Aus dem doppelten Bestreben, sich selbst und dem Landesfürsten Rechenschaft zu geben über das bisher Geleistete, entstand dieses Werk — ein Ehrenbuch der vaterländischen Arbeit und eine Ehrengabe für den Kaiser!
Der Plan, die noch ungeschriebene Geschichte der österreichischen Industrie anlässlich des Regierungsjubiläums des Kaisers in Wort und Bild zur Darstellung zu bringen, fand in den Kreisen der österreichischen Industrie sympathische Aufnahme. Die hervorragendsten Repräsentanten derselben traten zu einem Curatorium zusammen, um dem Unternehmen mit Rath und That zur Seite zu stehen.
Eine aussergewöhnliche Anerkennung und Ermunterung erfuhr jedoch das Unternehmen dadurch, dass Se. kaiserliche Hoheit, der durchlauchtigste Herr Erzherzog Franz Ferdinand die besondere Gnade hatte, das Protectorat zu übernehmen.
Die Redaction des Werkes hatte das Glück, aus allen wichtigen Industriezweigen hervorragende Fachmänner zu gewinnen und schliesslich an hundert Mitarbeiter zu vereinen, deren Namen in weiten Kreisen einen guten Klang haben und die Gewähr bieten, dass das Werk noch lange über den feierlichen Anlass hinaus, dem es seine unmittelbare Entstehung verdankt, einen dauernden Werth behalten wird. Wir unterlassen es, die Namen der Mitarbeiter an dieser Stelle anzuführen, nachdem sie alle im Werke selbst in ihrer vollen Individualität zur Geltung kommen. Die Redaction des Werkes leitete bis zu seiner am i. August 1898 erfolgten Ernennung zum Ministerialsecretär im k. k. Handelsministerium Herr Dr. Hugo Bach, worauf Herr Dr. Josef Grunzei, Secretär des Centralverbandes der Industriellen Oesterreichs und Professor an der k. u. k. Consularakademie, das Werk zu Ende führte.
In der künstlerischen Ausstattung dürfte das Werk zu einem ganz neuen Genre die Anregung gegeben haben. Die schablonenhafte Linienführung und die starren Formen, welche die bisher üblichen Fabriksansichten so kalt und abstossend erscheinen Hessen, haben vielfach einer freien künstlerischen Auffassung Platz gemacht, welche über diese Welt der schaffenden Arbeit einen Schimmer der Poesie gebreitet hat. Als künstlerischer Beirath des Werkes fungirte Herr Hofrath Josef Ritter von Storck, Director der Kunstgewerbeschule des Oesterreichischen Museums für Kunst und Industrie. Der Meisterhand des Herrn Professors W. Unger verdanken wir eine prächtige Radirung des Bildes unseres hohen Protectors, Sr. kaiserlichen Hoheit des Erzherzogs Franz Ferdinand. Die anziehenden Bilder und Illustrationen aber sind Werke einer Reihe hervorragender Künstler, wie R. Bernt, A. Castelliz, H. Charlemont, C. Damianos, F. Gareis, A. D. Goltz, A. Heilmann, O. Hesse, H. Kratki, K. Lederle, E. Pendl, L. E. Petrovits, R. Raschka, O. Richter, F. Sko- palik, J. Varrone, A. Zehle, A. Zdrazila u. A.
VI