Zweifellos gilt dies von der Steinkohle. Eine vermehrte Kohlenförderung durch Aus­dehnung des Betriebes könnte uns die Einfuhr preussischer Kohle und Coaks entbehrlich machen. Schwierig, weil von dem Vorkommen der Erze und den Kosten ihres Abbaues abhängig, wäre die Ausdehnung unserer Production in unedlen Metallen, in Zink und Zinn, namentlich aber in Kupfer. Das Bestreben, ausländische Erze zu beziehen und im Lande zu verhütten, wird von der betreffenden, nicht unerheblichen Ziffer angedeutet, und sie dürfte sich in den kommenden Jahren durch den Bezug von schwedischen, spanischen und afrikanischen Erzen (Servola), noch bedeutend steigern; daneben jedoch sehen wir die für die nationale Volkswirthschaft ziemlich belangreiche Ausfuhr von steirischen Eisenerzen.

Ausser den genannten Artikeln findet man in der Tabelle weiter Mineralöle und fette Oele mit erheblichen Ziffern angeführt. Auch hierin ist ein Wandel möglich. Die Ansätze hiefür sind bereits bemerkbar durch die grössere Ergiebigkeit der galizischen Petroleumquellen und durch die Anlage neuer Oelfabriken in Triest und Fiume. Seide kommt nicht so sehr

o

in Form von Galletten als vielmehr abgehaspelt und filirt aus dem Auslande. Ihre Cultur im Inlande ist sicher einer Ausdehnung fähig, und insbesondere die ungarische Regierung hat grössere Anstrengungen gemacht, diesen Productionszweig zu heben. Ob in Oelsaat und anderen Pflanzengattungen das Inland im höheren Maasse für den Bedarf aufkommen könnte, lassen wir dahingestellt.

Damit ist aber auch die Reihe der Roh- und Hilfsstoffe, die in ungenügender Menge im Inlande erzeugt werden, erschöpft. Es wandern rund 155 Millionen für diesen Bezug ins Ausland, nur 54 Millionen fliessen aus dem Verkaufe ähnlicher Erzeugnisse wieder zurück, so dass rund 100 Millionen Gulden unsere Unterzeugung zu decken haben.

Als dritte und letzte Gruppe der Bodenerzeugnisse haben wir jene Erzeugnisse zu-

sammengefasst, welche in überschüssiger Menge bei unseres landwirthschaftlichen Exportes. Denn bei

uns gedeihen.

Sie bilden den Kern

Ausfuhr

Einfuhr

Mill. Gulden

Nahrungs- und Genussmitteln stehen .

O

dh

CO

43.7

Roh- und Hilfsstoffe der Industrie .

144-5

27-1

also zusammen

gegenüber.

. . 333 . 5

70.8

Geht man näher auf die Zusammensetzung dieser Ausfuhr ein, dann ergibt sich, dass bei den Nahrungs- und Genussmitteln die wichtigsten Ausfuhrartikel sind:

Mehrausfuhr in Mill. Gulden

Gerste, Malz, Weizen und Hülsenfrüchte . . 66.1

Schlacht- und Zugvieh. 33 . 0

Eier.26.9

Thiere, andere .4.5

Obst.4.4

Hopfen.4.9

Butter.3.7

Mineralwässer . 3 . 5

Getreide, Vieh und Eier stehen an der Spitze, andere Thiere, Obst, Hopfen, Butter und Mineralwässer folgen mit kleineren, wenige Millionen erreichenden Beträgen. Diese Artikel sind jedoch zu wichtig, um nicht etwas näher auf sie einzugehen. Was zunächst die

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