Oesterreich versponnenen Baumwolle, hauptsächlich indische und ägyptische, kommt heute über Triest, zwei Drittel jedoch, amerikanische, aber auch indische und selbst ägyptische nehmen ihren Weg über die Nordseehäfen und das Deutsche Reich.

Ausser den erwähnten vier Hauptartikeln wären im Einfuhrhandel zur See hervorzu­heben Reis aus Britisch-Indien und Italien, Citronen, Limonien und Pomeranzen aus Italien, Feigen aus Griechenland, Hölzer aus Amerika und Wein aus Italien. Namentlich die Einfuhr des letztgenannten hat sich in Folge der Weinclausel in ausserordentlichem Masse gesteigert.

Aber auch der Ausfuhr versuchte die Regierung die Richtung nach Triest zu geben. Es sei hier an die Exporttarife für Zucker und Holz erinnert, ohne die unser Absatz im Orient und Italien verloren gegangen wäre. Zucker und Holz sind die hauptsächlichsten Artikel, welche die Schiffsräume des Oesterreichischen Lloyd füllen. Zucker II. Classe wird von Triest aus nach England und Italien, Zucker III. Classe hauptsächlich nach der Türkei, der Levante verschifft. Alpines Werkholz geht nach Italien und Frankreich, Fassdauben über Fiume in grossen Mengen hauptsächlich nach letzterem Lande.

Ausser Zucker gibt es wenige hochwerthige Industrieerzeugnisse, die eine hervorragen­dere Stelle im Handel zur See einnehmen. In dieser Beziehung ist nur ein Artikel beson­ders hervorragend, es sind dies die für den Orient bestimmten Wollwaaren im Betrage von 8'6 Millionen Gulden, darunter Fez mit 2'4 Millionen. Wenn wir noch erwähnen, dass nennens- werthe Mengen von Gerste, Malz, Sämereien, Stabeisen, und Baumwollgewebe zur See auf den Weltmarkt treten, dann haben wir die wesentlichen Artikel unseres Specialhandels zur See erschöpft.

Es bleibt noch übrig, den Antheil der See an unserem Durchfuhrhandel festzustellen. Im Jahre 1895 betrug die Menge der zur Durchfuhr bestimmten und zur See

eintretenden Waaren austretenden Waaren

Tausende Metercentner

Percent der Gesammtdurchfuhr

956 oder 17.8

168 » 3.1

Die Durchfuhr der hauptsächlich über Triest ein tretenden Waaren ist daher viel grösser als jene der austretenden Waaren, im Ganzen aber der Antheil der See an unserer Durch­fuhr gering.

Kommen bei der Durchfuhr zu Lande hauptsächlich unsere Nachbarn, einerseits das Deutsche Reich, andererseits Russland und die Balkanstaaten in Betracht, so sind es bei der Durchfuhr, die auf der Seestrasse sich vollzieht, naturgemäss die südlichen und überseeischen Länder, die in erster Reihe stehen, aber auch hier haben wir es kleine Mengen ab­gerechnet nur mit dem Verkehre von und nach Deutschland zu thun.

Was den Durchfuhrverkehr im Eintritte anlangt, so speist Aegypten unseren Durchfuhr­verkehr mit Baumwolle (72 Tausend Metercentner), frischem Gemüse (43), Mais (9). Russ­land sendet ausschliesslich Mineralöle (129), Feigen Griechenland (26), Korinthen Griechenland (45) und die Türkei (51), Limonien und Orangen Italien (57), Britisch-Indien etwas Baum­wolle (34), aber alle diese Waaren mit der Bestimmung nach dem Deutschen Reiche.

Der Durchfuhrverkehr nach Süden über Triest ist sehr gering, am meisten betheiligt erscheint die Türkei, wohin das Deutsche Reich unter Anderem Hohlglas, Eisenwaaren, Baum- wollwaaren u. s. w. exportirt.

Nach dem Gesagten ist der Aussenhandel zur See in mässigen Grenzen geblieben. Weder der Abschluss von Handelsverträgen mit China und Japan, noch die Eröffnung des

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