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Welcher Art sind nun die Waaren, die Monarchie ein- oder austreten?

Einfuhr zur See Menge W erth

Mill. Metercentner Mill. Gulden

Kaffee, roh.

0.344

2 7-2

Baumwolle.

I

Südfrüchte p.

0.879

9.9

Wein.

0 . 83 o

9 -i

Häute und Felle ....

O.090

7-5

Gemüse, Obst etc. p

o. 49 i

5-o

Reis.

4-7

Jute.

0.147

2.8

Kupfer.

2.0

Eisen und Eisenwaaren p .

0.249

1.8

Steinkohlen.

1.497

!-7

Aussereuropäisches Holz .

O.122

O.7

Schwefel.

0.6

Ziegel.

0-5

Edle Metalle und Münzen .

O.i

über Triest und die übrigen Handelshäfen der

Ausfuhr zur See

Menge

Werth

Mill. Metercentner

Mill. Gulden

Zucker p.

1.343

19.4

Holz (Sägewaaren, Werk-

holz etc.).

3.879

17-0

Wollwaaren .....

O.029

IO. 4

Edle Metalle und Münzen p

O.002

9-3

Kleidungen, Wäsche etc. .

4-1

Gerste und Bohnen .

0.376

3. 4

Gemüse, Obst etc.p .

O.089

0.2

Getränke p.

2. 9

Stabeisen.

2.6

Unedle Metalle und Waaren

daraus p.

2.1

Nach dieser Zusammenstellung vermittelt uns die Adria nur den zehnten Theil der Einfuhr- und nur etwas mehr als den zwanzigsten Theil der Ausfuhr mengen. In Bezug auf die Werthe ist das Verhältniss jedoch ein günstigeres, indem rund ein Fünftel und ein Achtel der ein- und ausgehenden Werthe die Seestrasse benützen. In diesen wenigen Ziffern drückt sich die ganze Ungunst unserer geographischen Lage aus, ein Naturfactor, gegen den Oesterreich bislange vergebens angekämpft hat.

Während im Deutschen Reiche die durch zahlreiche Canäle verbundenen Flüsse die Lasten fast kostenlos in die Nord- und Ostsee, den Endpunkt der grossen Verkehrsstrasse zwischen der alten und neuen Welt, tragen, gibt es in Oesterreich keinen Fluss oder Canal, der den Verkehr in die Adria leiten würde. Den Wall der Alpen übersteigen unsere Frachten nur mühsam und kostspielig; sie sind eine Wand, welche unsere industriereichste Provinz Böhmen vom Meere, von dem stillen, in einer Ecke liegenden Triest trennt. Triest ist zwar ein Knotenpunkt, aber nur der Endpunkt eines Seitenastes.

Die österreichischen Regierungen haben sich alle Mühe gegeben, diese Missgunst der Natur durch verschiedene Mittel wettzumachen. Vergebens. Steinkohle, welche unter allen Waaren die billigsten Eisenbahntarife, etwa o - 8 kr. per Tonnenkilometer, aufweist, kann Triest nicht erreichen. Sie wird kostenmüde und überlässt das Terrain der englischen Kohle. Von Ziegeln gilt dasselbe. Diese beiden Producte bilden aber in der Einfuhr über Triest, wie aus der Tabelle entnommen werden kann, die Hauptpost (i'5 und ri Millionen Metercentner). Was bei der Kohle nicht möglich war, wurde mit besserem Erfolge bei Baumwolle und bei Colonialwaaren versucht. Ausnahmstarife auf den südlichen Eisenbahnlinien sollten die Waaren von Hamburg und Bremen ablenken und Triest speisen, Differenzialzölle für die Einfuhr zur See sollten wieder Triest zum Mittelpunkte unseres Handels in Kaffee und Südfrüchten machen. Wie aus der Tabelle ersichtlich, ist dies zum Theile auch gelungen: bei Baum­wolle in geringem Maasse, bei Kaffee mit durchschlagendem Erfolge; denn ein Drittel der in

p Die ganze Waarenclasse.

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