Während im ersteren Jahre «der Geldwerth sämmtlicher ins Ausland abgesetzten Waaren» mit 111,092.942 Gulden und jener der «daher bezogenen Fabrikate und Urstoffe» mit 107,781.409 Gulden Conv.-Münze angegeben wird, betrug im letzteren Jahre der Export­werth 134,918.064 Gulden und der Importwerth 127,445.295 Gulden Conv.-Münze. Während der Exportwerth den des Importes im Jahre 1834 um 3 , 3 11.533 Gulden überragte, beträgt das Mehr des Exportwerth.es im Jahre i 838 mehr als das Doppelte dessen, nämlich 7,472.769 Gulden Conv.-Münze.

Als eine andere, aus diesen Tabellen sich ergebende, mit Genugthuung erfüllende That- sache hebt der Bericht hervor, «dass die Steigerung des Geldwerthes der Einfuhr im Jahre i 838 gegenüber dem des Jahres 1834 (nahezu 20 Millionen Gulden Conv.-Münze) in der die Erweiterung der gewerblichen Betriebsamkeit des Inlandes bezeugenden Vermehrung des Bezuges von Materialien zur weiteren Verarbeitung zu suchen sei». Als die bedeutendsten werden die Steigerung des Baumwoll- und des Zuckermehlbezuges hervorgehoben. Die erstere betrage mehr denn 93.000, die letztere an 184.000 Centner. Es ergebe sich daraus der schwunghafte, 800.000 Spindeln zählende Betrieb der Baumwollspinnfabriken und die fortschreitende Entwicklung der österreichischen Zuckerraffinerien.

Die im Jahre 1845 veranstaltete dritte allgemeine Gewerbeausstellung in Wien war bereits von 1900 Ausstellern beschickt. Der über dieselbe erstattete officielle Bericht bringt, anknüpfend an die eingehenden Besprechungen der (48) Abtheilungen der Ausstellung und an die Begründung der den einzelnen Ausstellern zuerkannten Auszeichnungen, zahlreiche Productions- und Verkehrsdaten und constatiert abermals sehr erhebliche Fortschritte.

«Fast in allen Zweigen», wird in diesem Berichte gesagt, «konnten wir eine Zunahme in der Zahl der Unternehmungen, im Umfange ihres Betriebes, in der Vorzüglichkeit ihrer Leistungen und im Absätze ihrer Erzeugnisse, selbst über die Grenzen der Monarchie hinaus, nachweisen.»

«Als interessante Erscheinungen der Neuzeit, welche den Fortschritt des österreichischen Industriewesens ganz besonders an sich tragen und in der Gewerbeausstellung des Jahres 1845 zum ersten Male auftraten, können gelten: Die Asphalterzeugnisse, hydraulische Kalke, Siderolithe, Terracottaarbeiten, Waldsteins Flint- und Crownglasproben, die Aventurin- und Filigran­gegenstände aus Glas, Pausingers grosses Glasgemälde, die Eisenbahndrehscheibe aus Blansko, die Flartwalzen, Tires (Radreifen), T-Rails, Locomotiv-, Tender- und Dampfkesselbleche grösster Dimension, die gerippten Dachbleche, die Möbel aus Eisenröhren, die gewalzten Silber- und Alpaccawaaren, die Waldwolle, die ungarische Seide, die feinen seidenen Strümpfe, die sieben- bürgischen Juchtenleder, die Fussbekleidung mit holzgenagelten und aufgeschraubten Sohlen, der lithographische und xylographische Farbendruck, die Typen der k. k. Plof- und Staats­druckerei, die galvanographischen und galvanoplastischen Erzeugnisse, Theyers Elektrotinten, die galvanisch vergoldeten, versilberten und irisirten Gegenstände, die mit Blattsilber belegten und goldähnlich gefirnissten Leisten und Rahmen, Spoerlins Papiertapeten mit Maschinen­druck, seine Goldrahmen mit dem aus dem Grunde ausgezogenen Stabwerke, Ronthalers Steinpappen, die gepressten und gegossenen Metallaufschriften, verschiedene Maschinen, besonders die beiden Locomotive, dann mehrere optische und physikalische Apparate, Vorauers Chronometer und Plössls Refractor, dann unter den musikalischen Instrumenten höchst zweckmässige Constructionsarten, sowie die Accordions oder Handharmoniken.»

«Oesterreich», fährt der Bericht fort, «besitzt in seinem gesammten Umfange alle Elemente, welche den mächtigen Anforderungen eines ausgezeichneten Gewerbebetriebes voll­kommen Genüge leisten.»