Die freiwillige jährliche Beisteuer zu diesem wohlthätigen, einzig und allein nur der humanen Fürsorge der Werksunternehmungen für ihre Aufseher und Arbeiter zu verdankenden Institute beträgt circa 100.000 fl.

Bis zum Schlüsse des Jahres 1897 gehören dem Unfallunterstützungsfonde 82 Werke mit 705 Auf­sehern und 20.261 Arbeitern an.

Die seit dem Bestände des Unfallunterstützungsfondes bis zum Jahresschlüsse 1897 inclusive der Prämie für die Unfallversicherung der Beamten und die Rückversicherung des Fondes liquid erkannten und ausgezahlten Unterstützungen haben einen Aufwand von 166.980 fl. 68 kr. erreicht und sind damit 11 3 Invaliden, 63 Witwen, 110 Waisen, 3 sonstige Angehörige unterstützt und 454 Beamten und 705 Aufseher mit einem Capitalbetrage von 2,404.000 fl. gegen Unfall versichert und nebstdem eine angemessene Reserve für ausserordentliche Zwischenfälle und Unterstützungsleistungen angesammelt worden.

Nach einjährigem Bestände des Unfallunterstützungsfondes beschloss die Reviervertretung, die Ueberschüsse aus der Gebahrung des Fondes nicht zu einer Reduction der Beitragsleistungen, sondern dazu zu verwenden, um auch die Beamten der dem Unfallunterstützungsfonde angehörenden Werke gegen die Unfallsgefahr zu versichern.

Nach den auch diesfalls vorangegangenen statistischen Erhebungen und Berathungen wurde diese Versicherung mit dem ungefähr dreifachen Gehalt der einzelnen Beamten mit der Ersten österreichischen allgemeinen Unfallversicherungs-Gesellschaft in Wien abgeschlossen und hiemit in der wiederholt an­geregten, leider aber in Folge ungünstiger Umstände noch immer nicht gelösten Versorgungsfrage der Bergbeamten des Reviers ein Schritt nach vorwärts gethan,

V. Probirgaden.

Um den in Folge vereinzelt vorgekommener Schlagwetterkatastrophen erlassenen behördlichen Vorschriften gewissenhaft nachkommen zu können, wurde seitens der Reviervertretung ein Probirgaden zur Untersuchung von Schlagwettern mit einem Kostenaufwande von circa 5000 fl. gegründet.

Der Zweck dieses Probirgadens, auf Grund periodisch und nach Bedarf durchzuführender Unter­suchungen der Grubenwetter den Betrieb der mit Schlagwetter behafteten Gruben sicherer zu gestalten, wurde in Verbindung mit den sonstigen behördlicherseits vorgeschriebenen Vorsichtsmassnahmen, welche überall genauestens zur Durchführung gelangen, mit bestem Erfolge erreicht.

Diese Einrichtung des Reviers erbringt den Nachweis, dass die Reviervertretung kein Opfer scheut, wenn es gilt, allgemeinen Gefahren des Bergbaues zu begegnen und dieselben mit allen gebotenen Mitteln zu bekämpfen.

VI. Sonstige Thätigkeit des Reviers.

Das Revier betheiligte sich durch seine Vertretung an allen öffentlichen, mit dem Wohle des Bergbaues im Zusammenhänge stehenden Actionen und Veranstaltungen, bewirkte beispielsweise in letzterer Zeit die finanzielle Unabhängigkeit der staatlich subventionirten Duxer Bergschule im Wege einer fixen Revierumlage, welche auch auf die Nachbarreviere ausgedehnt wurde, veranlasste über behördliche An­regung die Auflage eines einheitlichen, alle Daten der Bruderladenmatrikel enthaltenden und als solche dienenden Mannschaftsbuches auf allen Werken, ferner die Neuauflage der im Reviere geltenden Dienst­ordnung, der Sprengmittel-Betriebsordnung, der behördlichen Instructionen über Vorsichtsmassregeln zur Verhütung von Unglücksfällen durch schlagende Wetter für Aufsichtsorgane und Arbeiter etc., nahm einen steten und wirksamen Einfluss auf die Verkehrsanstalten und betheiligte sich wiederholt corporativ an Industrie- und Gewerbe-Ausstellungen.

Als seine Hauptaufgabe jedoch betrachtete der Revierausschuss stets die dem Zeitgeist entsprechende Fürsorge betreffend das Wohl der Bergarbeiter und die Mitwirkung an der Lösung socialer Fragen, selbst über die Forderungen der socialen Gesetzgebung hinaus, aus eigenem Antriebe.

So wurde über Anregung der Brüxer Kohlenbergbau-Gesellschaft, welche trotz mannigfacher Schwierigkeiten gegenüber der gesetzlich normirten Schichtdauer von 12 Stunden eine zehnstündige

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