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Die Groß-Industrie Oesterreichs : Festgabe zum glorreichen fünfzigjährigen Regierungs-Jubiläum seiner Majestät des Kaisers Franz Josef I. dargebracht von den Industriellen Österreichs 1898 ; Erster Band
Entstehung
Seite
279
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Gegenwärtige

Des im Betriebe stehenden Schachtes

Liegt

in der Gemeinde

Bergwerks­

besitzer

Name

Benützung zur

Beginn

im

Jahre

Jetzige Teufe in Meter

Ostrauer

Leopoldine

Förderung und Wasserhaltung .

00

00

M

597

Poln.-Ostrau

Bergbau­

gesellschaft

Hugo.

Wetterführung.

00

00

w

307

»

vorm.

Elisabeth ....

Förderung und Wasserhaltung .

1871

53 i

»

Fürst Salm

Michalkowitz

W etterführung.

i8 95

295

Michalkowitz

Gabriele ....

Förderung.

1871

234

Karwin

Gabriele ....

W asserhaltung.

1853

277

Se. kaiserl.

Nr. I.

W etterführung.

1870

250

»

Hoheit

Nr. II.

W etterführung.

1889

196

» .

Erzherzog

Hohenegger .

Förderung.

i883

268

»

Friedrich

Hohenegger . . .

Wetterführung.

i883

170

» ;

Albrecht ....

Förderung.

1872

268

Peterswald i

Albrecht ....

Wasserhaltung und Wetterführung

1872

170

»

Ostrauer

Steinkohlen-

Ignaz .

Förderung und Wasserhaltung .

1890

225

Ellgoth |

gewerkschaft

Ignaz .

Wetterführung.

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124

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«Marie Anne»

Vom Jahre 1770 bis zu dem Jahre 1848, also durch volle 78 Jahre bewegte sich der Ostrau- Karwiner Bergbau in jener bescheidenen Grenze., welche demselben durch die damals noch gering ent­wickelte Industrie gesteckt war, und entlehnte seine Einrichtungen dem österreichischen Erzbergbau, der um das Jahr 1848 jedenfalls vorgeschrittenere Einrichtungen besass als der Steinkohlenbergbau.

Bis zum Jahre 1810 war in Ostraus Umgebung nur Stollenbau mit Luftschächten bekannt, und finden wir in dem darauffolgenden Jahre einzelne mit Menschen oder Pferdegöppel betriebene Schächte zur Förderung unter der Stollensohle.

Erst im Jahre 1835 wurde die erste Dampfmaschine zum Wasserheben am Altmaschinschachte in Dombrau, dann anno 1839 die erste Dampffördermaschine in Petrzkowitz, schliesslich im Jahre 1847 am Bettinaschachte in Dombrau der erste wohl sehr primitive Dampfventilator im Reviere eingebaut.

Von diesem Jahre an vermehrten sich die Dampfmotoren zusehends und erreichte deren Zahl bis heute 38 g Hauptmaschinen mit 21.593 Pferdekräften.

Wenn auch das Eisenwerk Witkowitz, gegründet im Jahre 1829 durch den damaligen Cardinal Erzherzog Rudolf, den ersten Impuls zur Erweiterung der Ostrauer Kohlenwerke gab, in welchem Jahre 120.000 M.-Ctr. Kohle in Ostrau gefördert wurden, und eine namhafte Steigerung für die fol­genden Jahre mit Sicherheit zu erwarten war, so war es doch wieder nur der Ausbau des österreichi­schen Eisenbahnnetzes, namentlich der im Jahre 1847 erfolgte Anschluss der Kaiser Ferdinands-Nordbahn an das hiesige Steinkohlenrevier, welcher ein plötzliches Emporschnellen der Förderung auf 1,200.000 M.-Ctr. jährlich ermöglichte.

In dem Maasse, als die Ostrauer Kohle für die österreichische Industrie zugänglicher wurde und man ihren hohen Heizwerth und ihre vorzügliche Koksfähigkeit zu schätzen gelernt hat, in demselben Maasse stieg auch die Productionsfähigkeit des Ostrau-Karwiner Revieres, wie aus den folgenden Daten und Angaben zu entnehmen ist.

Im ganzen Reviere wurde gefördert:

Im Jahre 1848

» » 1852

» » 1862

» » 1872

» » 1873

1,200.000 M.-Ctr. 1,678.300 »

5,992.000 »

11,992.346 »

13,335.143 »

Im Jahre 1874

» » 1875

» » 1876

» » 1877

» » 1878

13,602.727 M.-Ctr. 13,948.999 I5,i3i.i8o »

16,385.311 »

17,674.226 »

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