Dokument 
Die Groß-Industrie Oesterreichs : Festgabe zum glorreichen fünfzigjährigen Regierungs-Jubiläum seiner Majestät des Kaisers Franz Josef I. dargebracht von den Industriellen Österreichs 1898 ; Fünfter Band
Entstehung
Seite
52
Einzelbild herunterladen

Am 6. Juli 1897 raffte der unerbittliche Tod auch Herrn Ferdinand Zsak dahin.

Dem Fabriksleiter, Herrn Sebastian Tauöer, welcher seit dem Jahre 1875 ununterbrochen seinen Posten in Poitschach inne hat, das Etablissement in allen seinen Theilen entstehen sah und nach seinen Ideen mit geschaffen hatte, wurde 1896 seitens der Fabriksinhabung Procura ertheilt und die Leitung des Etablissements übertragen.

Ursprünglich bestand seitens des Herrn Alex. Ebner die Absicht, nur Patent-Packpapiere zu fabriciren; in Folge übermässiger Concurrenz in diesem Artikel wurde davon ehestens abgegangen und bereits 1886 gelangten die ersten Partien Couleurpapiere zum Export für Indien; bald folgten auch Druckpapiere und Potpaper dahin.

Damit war der Anfang für das Exportgeschäft gemacht und bei sorgsamster Behandlung desselben festge­halten und progressiv erweitert durch Verbindungen mit inländischen und ausländischen Exportfirmen.

Sämmtliche Papiere werden von jeher ohne Hadernzusatz gearbeitet. Gegenwärtig erstreckt sich der Export des Poitschacher Papieres auf die Levante, Aegypten, Indien, China und Japan mit einem Jahresquantum von rund 1,250.000 Kilogramm.

Bei günstigem Wasserstande werden in einer der Fabriken auch Pappen erzeugt, hauptsächlich braune Patent­pappen, und jährlich an 100.000 Kilogramm in die Mittelmeerländer exportirt.

Die beiden Sägewerke liefern ausser den für eigenen Bedarf zu Verpackungszwecken und Bauten nöthigen Brettern etc. jährlich circa 40 Waggons Mercantilhölzer für den Export via Triest und nach Italien, wozu die Säge­hölzer grösstentheils aus den eigenen Wäldern bezogen werden.

Vierzig Familien von Angestellten und Arbeitern sind gegen ein massiges Entgelt für Wohnung und Holz­bezug in den zum Besitze gehörigen Wohnhäusern, darunter drei Neubauten, untergebracht; die übrigen Arbeitskräfte wohnen in der Nähe von Poitschach.

Das Etablissement ist 30 Minuten von der Station Feldkirchen der k. k. Staatsbahnen entfernt und sonach für den Export via Triest günstig gelegen; wenn nicht aussergewöhnliche Ereignisse eintreten, wird es unter stets tüch­tiger Leitung seine Position unter den exportirenden Fabriken Oesterreichs auch weiterhin mit Erfolg behaupten.

52