Hektoliter

Italien. 84.320

Griechenland. 72.160

Bulgarien. 61.155

Serbien. 51.886

Die Brau-Industrie Oesterreichs verdankt theilweise ihren Ruf der vorzüglichen Qualität der Roh­materialien, welche dieser Staat producirt. Die österreichische Gerste ist auf allen europäischen Märkten Gegenstand lebhafter Nachfrage; viele der bedeutendsten Brauereien ausserhalb Oesterreichs decken jährlich den grössten Theil ihres Bedarfes mit österreichischer Waare.

Unter den österreichischen Grönländern ist vor Allem Mähren berühmt durch seine Producte aus der Hanna und aus den Tiefebenen des Marchgebietes. Diesen kommt an Werthschätzung die böhmische Gerste gleich. Das Tiefland im Centrum, das untere Egerland mit dem Mittelgebirge, das Gebiet des böhmisch-mährischen Grenzgebirges und das Bergland des Beraungebietes mit dem Brdywald sind haupt­sächlich jene Rayons, die sowohl durch Ertragsreichthum wie durch Qualität weit berufen sind. Die grossen Quantitäten, welche Ungarn liefert, die jedoch hinsichtlich ihres Gehaltes den vorerwähnten Pro­venienzen nachstehen, finden vorwiegend in den Wiener und Grazer Brauereien Verwendung. Dies gilt insbesondere von jenen Sorten, die aus dem nordwestlichen Theile Ungarns stammen und unter dem Namen »slowakische Gerste« bekannt sind.

Dank der Gunst der Bodenproductivität und kraft der Energie, der commerziellen Umsicht und des technischen Fortschrittstriebes der Unternehmer steht neben der Brau-Industrie auch die Malzfabrication, insbesondere in Mähren, Böhmen und Niederösterreich, auf der höchsten industriellen Rangstufe. Wo immer auf der Erde Braustätten sich befinden, weiss man den Werth dieses Fabrikates zu würdigen. Zahlreiche inländische Braustätten, die nicht in der Lage sind, ihren Bedarf selbst zu mälzen, decken diesen vorwiegend bei den erwähnten Fabriken. Die österreichische Malz-Industrie ist aber vor Allem eine Export-Industrie, und welche Bedeutung dieselbe für den Aussenhandel der Monarchie besitzt, geht wohl aus nachstehenden Ziffern hervor. Es betrug die Ausfuhr an Malz in Metercentnern in den Jahren:

1885 948-845

1886 1,102.048

1887 1,121.497

1888 1,107.151

1889 1,388.188

1890 1,214.698

1891 1,188.869

1892 1,222.337

1893 1,368.988

1894 1,292.882

1895 1,413.093

1896 ., . . . . 1,544.151

1897 1,684.001

Es bestehen gegenwärtig im Ganzen 182 Malzfabriken in Oesterreich; davon entfallen 9 auf Niederösterreich, 1 auf Oberösterreich, 3 auf Steiermark, 19 auf Kärnten, 10 auf Krain, 2 auf Vorarlberg 47 auf Böhmen, 81 auf Mähren und 10 auf Schlesien.

Die österreichische Malz-Industrie befindet sich in einem schweren Concurrenzkampfe mit Deutsch­lands Fabriken, denen seitens der verbündeten deutschen Regierungen in den letzten Jahren die mannig­faltigsten Begünstigungen, wie Staffeltarife, Aufhebung des Identitätsnachweises, zutheil geworden sind. Die österreichischen Industriellen stellen dem gegenüber das Verlangen, dass die Wirkungen dieser ag­gressiven Handelspolitik durch entsprechende Schutzmaassnahmen österreichischerseits paralysirt werden, zumal die Erhaltung der Concurrenzfähigkeit auf fremden Märkten geradezu eine Lebensfrage dieser In­dustrie bildet.

Auch hinsichtlich des zweitwichtigsten Rohmateriales, des Hopfens, steht Oesterreich, wenigstens in Ansehung der Qualität, an der Spitze aller Hopfen bauenden Länder. Böhmen ist das berühmteste Hopfenland der W r elt. Vor Allem ist es der Saazer Rothhopfen, der mit seiner feinen Doldenbildung,