ERSTE MÄHRISCHE
ACTIEN-BIERBRAUEREI und MALZ-FABRIK
PRERAU.
PRVNI MORAVSKY
PIVOVAR AKCIOVY se SLADOVNOU
V P^EROVE.
m Jahre 1872 wurde dieses Unternehmen als Actien-Gesellschaft mit einem Capitale von 300.000 fl., getheilt in 1500 Actien zu 200 fl., begründet. Durch umsichtige Leitung und namentlich durch die günstige Lage in der Hanna, welche die Gerste, den für die Biererzeugung wichtigsten Stoff, in bester Qualität liefert, gefördert, wuchs die Brauerei von Jahr zu Jahr, und der Verwaltungsrath, welcher dieselbe leitet, sah sich im Jahre 1895 genöthigt, das Betriebscapital durch Ausgabe von 500 neuen Actien auf 400.000 fl. zu erhöhen. Für das Gedeihen des Etablissements ist es ein deutlicher Beweis, dass der Curs der Actien zu 200 fl. Nominale zur Zeit 345 fl. beträgt.
Nach vielen successiven Vergrösserungen ist der Sud der Brauerei gegenwärtig auf 108 Hektoliter eingerichtet. Die Campagne beginnt am 1. September und endet am 31. August. Während in der ersten Campagne 1872/73 blos 6935 Hektoliter Bier erzeugt wurden, hat sich gegenwärtig die Production verzehnfacht, indem in der Campagne 1897/98 77.112 Hektoliter aus der Kühlpfanne hervorgiengen.
Eine eigene Mälzerei liefert das zum Betriebe nöthige Malz, welches aus bester Hannagerste erzeugt wird. Da die Malzfabrik auf 200 Waggons eingerichtet ist, so kann dieselbe noch mehr erzeugen, als für den eigenen Bedarf nöthig ist. Das überproducirte Malz wird an andere Brauereien abgegeben.
Geräumige Kellereien sind vorhanden, welche einer Jahresproduction von 100.000 Hektoliter genügen; dieselben besitzen Kohlensäure-Kühlmaschinen, welche die entsprechende Temperatur in den Kellern erzeugen und erhalten.
Sowohl die Brauerei, als auch die dazu gehörige Restauration, welche einen schönen Garten besitzt, ist mit elektrischer Beleuchtung versehen.
Drei eigene Eisenbahnwaggons und dreizehn Bezüge sind vorhanden, welche die Bierbeförderung der Brauerei besorgen.
Bierdepots sind in Wien, Brünn, Kojetein, Olmütz, Mährisch-Ostrau, Göding und Ungarisch-Hradisch errichtet.
Erzeugt wird i5°iges Bockbier, i2°iges Märzenbier und io°iges lichtes Schankbier; sowohl diese Erzeugnisse als auch die Malzfabrikate erfreuen sich des besten Rufes und wurden auf verschiedenen Ausstellungen mit drei Staats- und fünf Vereinsmedaillen ausgezeichnet.
An der Spitze des Verwaltungsrathes steht gegenwärtig Herr Dr. Fr. Skäcelik, der sich mit Herrn Fr. Olsänik als Vicepräsidenten und den übrigen Verwaltungsräthen in die Leitung des Etablissements theilt.
Die Entwickelung der Bierbrauerei und der Malzfabrik in Prerau veranschaulicht deutlich die nachfolgende
Tabelle:
Campagne
i Biererzeugung j in Hektoliter
Durchschnittliche Zahl der
Arbeiter
Geldumsatz
Campagne
Biererzeugung in Hektoliter
Durchschnittliche Zahl der
Arbeiter
Geldumsatz
fl.
kr.
fl.
kr.
1873
6-935
18
638.756
94
1885/86
19.944
36
582.338
02
1873/74
16.230
29
613-573
19
1886/87
22.176
38
675.909
17
!874/75
20.500
29
722.915
56
1887/88
23.760
40
733-859
61
1875/76
18.400
3°
695-193
38
1888/89
26.316
40
909.366
59
1876/77
16.776
34
775-13°
64
1889/90
26.208
41
930.337
24
1877/78
18.576
3°
713-631
3°
i8go/g 1
31-464
56
990.149
75
1878/79
18.216
32
505 633
53
1891/92
33-120
60
1,195-556
55
1879/80
17.208
31
525.733
22
1892/93
46.800
69
1,276.610
45
1880/81
20.448
34
693.666
15
1893/94
47.808
74
1,229.397
44
1881/82
21.240
37
679-374
IO
1894/95
57-024
83
1,477-525
Ol ;
1882/83
23.040
40
724.214
92
1895/96
61.020
92
1,468.079
371
1883/84
20.304
40
904.137
19
1896/97
65.988
105
1,705-015
1884/85
19 296
38
750.980
75
1897/98
77.112
112
2,307-435
15 !
32*
251