gesättigt wird. Der Luftfilter ist nach »Patent Dr. Müller« inBrohwede, und zwar die erste derartige Anlage in Böhmen. In den beiden Gährkellern, deren Wände mit Emaillack eingelassen und deren Fussboden mit Asphaltpflaster bedeckt ist, sind 220 Bottiche auf eisernen Ivantnern aufgestellt. Zum leichteren Auflagern der Lagerfässer in den Kellerabtheilungen ist eine sogenannte Laufkatze unter dem Gewölbe angebracht. Das mit Luftdruck abgezogene Bier ■wird mit einem Fasselevatop in das Ausstosslocale gehoben, aus welchem es direct in die Bierwagen verladen werden kann, deren sieben Eigenthum der Brauerei sind. Längs des Ausstosslocales ist eine geräumige Gefasshalle, in welcher eine Fassmaschine und diverse Spritz- und Brausehähne das Reinigen der Fässer besorgen. In südlicher Richtung an das Sudhaus schliesst sich das Maschinen- und Kesselhaus an. 4 Dampfkessel mit einer Heizfläche von 340 Quadratmetern schaffen den Dampf für 2 Dampfmaschinen, eine zu 100 Pferdekräften und eine zu 80 Pferdekräften; an dieselben sind zAmmoniak-Compressoren (Linde) direct angekoppelt, welche sämmtliche Keller kühlen. Zwei Dynamo von der Firma KfiMk in Prag beleuchten die Wohn- und Betriebsräume und liefern die nothwendige Kraft zum Antrieb einer Wasser- und einer Bierpumpe, eines Ventilators und einer Rollmaschine in der Fasspicherei. Zur Reinigung des harten Speisewassers ist der Wasserreinigungsapparat, System Deserimaux, aufgestellt. In der 26 Meter langen, mit Wellblech überdeckten Picherei sind die nöthigen Pich- und Rollmaschinen für Klein- und Grossgebinde untergebracht, neben dieser befindet sich die geräumige Binderwerkstätte. Im Inneren erleichtern den Manipulationsverkehr das Telephonnetz und diverse Glockensignale. Seit 1. Jänner 1897 ist die Brauerei auch mit dem interurbanen Telephonnetze verbunden.
Ausser diesen Grossbrauereien muss noch die malerisch an der Moldau gelegene, aus dem früheren Rosen- berg’schen Zeughause erbaute Brauerei Ivrumau erwähnt werden.
Sämmtliche Brauindustrieanlagen liegen im Königreiche Böhmen, und werden ihnen die vorzüglichen Roh- producte grossentheils von den fürstlich Schwarzenberg’schen Besitzungen geliefert. Insbesondere gilt dies vom Hopfen, von welchem blos die besten Sorten der bei Saaz gelegenen Besitzungen Verwendung finden.
Bier und Malz erfreuen sich sowohl im In- als auch im Auslande einer grossen Beliebtheit und Verbreitung.
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