Im Jahre 1883 wurde eine Schwefelsäurefabrik zur täglichen Production von 150 Metercentnern Kammersäure erbaut, theils zum Verkaufe der Säure, hauptsächlich aber, um dieselbe in der eigenen Superphosphatfabrik zum Aufschliessen der phosphorhaltigen Materialien zu verwenden.

Im Jahre 1890 wurde die Fettextraction mittelst Benzin eingeführt.

Das Rohmaterial, speciell für die Leimfabrication, bilden die Knochen, die hauptsächlich aus den Wiener Schlachthäusern etc., aber auch aus der Provinz, sowie aus überseeischen Ländern stammen. Die Producte sind Leim in allen Sorten (auch Lederleim) und Gelatine, die dank ihrer seit langen Jahren anerkannten Qualität nicht nur im Inlande als Fabrikate ersten Ranges geschätzt werden, sondern auch in grossen Mengen ins Ausland,' nach Deutsch­land, Frankreich, England ect., exportirt werden.

Aus denselben Rohmaterialien werden durch Extraction mittelst Benzin Fette dargestellt, die, theils direct, theils raffinirt, an österreichische Kerzen- und Seifenfabrikanten geliefert werden.

Die ebenfalls resultirenden Knochenmehle finden theils zur directen Düngung Absatz, theils werden dieselben in der Superphosphatfabrication verwendet; auch dienen sie zur Erzeugung von reinem, phosphorsaurem Kalk, der als »Futterkalk« bei der Ernährung des Viehes eine wichtige Rolle spielt.

Für die Superphosphatfabrication bilden ausser dem bei der Leimfabrication erzeugten Knochenmehle die mineralischen Phosphorite, hauptsächlich aus Florida und Algier, für die Schwefelsäurefabrication Schwefelkiese aus Ungarn und. Siebenbürgen das Ausgangsmaterial.

Die erzeugten Producte: aufgeschlossene Knochenmehle und Superphosphate aller Arten, werden in Nieder­österreich, Oberösterreich, Mähren, Böhmen und Ungarn an die Landwirthschaft abgesetzt.

Die ganze Fabriksanlage ist heute den modernen Anforderungen entsprechend eingerichtet.

Zwei Wasserräder, die von dem mitten durch die Anlage fliessenden Werksbach der Schwechat betrieben werden, drei öopferdekräftige und mehrere kleinere Dampfmaschinen liefern die nöthige Kraft, zwei Cornwall- und zwei Wasserröhrenkessel von zusammen über 400 Quadratmeter Heizfläche den für die Maschinen, für Koch- und Heiz­zwecke nöthigen Dampf.

Die Fabrik besitzt eigene Beamten- und Arbeiterwohnungen. Sie beschäftigt circa 250 Arbeitskräfte, darunter ungefähr 40 weibliche.

Die commerziellen Bureaux befinden sich in Wien.

Die Firma hat auf den zahlreichen von ihr beschickten Ausstellungen stets erste Preise, darunter drei Staats­medaillen, erhalten; im Jahre 1892 wurde ihr das Recht zur Führung des kaiserlichen Adlers verliehen.