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Der Suezkanal : seine Geschichte und seine wirtschaftspolitische Bedeutung für Europa, Indien und Ägypten / von Alfred Birk und Karl Hermann Müller
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Geschichte des Suezkanals.

allein, und daß er auf die Genehmigung des Sultans vorläufig ver­zichtet habe, weil er zunächst die Zustimmung Englands zu erreichen wünsche. Die Bausumme solle auf alle Staaten je nach ihrer Be­deutung für den indischen Handel verteilt werden; England sei mit 40, Frankreich mit 30 Millionen bedacht.

Bald nach dieser Veröffentlichung erschien Lesseps selbst in London; er verschaffte sich Verbindungen mit den Machthabern der Times, Zutritt zu Lord Palmerston, dem damals allmächtigen Minister des Äußeren, und in die Kreise der Finanzwelt. Aber der Erfolg war gering. DieTimes versprachen, nicht gegen den Kanal aufzu­treten, Palmerston verhielt sich kühl; die Finanzwelt öffnete nicht ihre Börsen. Etwas enttäuscht kehrte Lesseps nach Paris zurück; doch rastete er nicht. Er veröffentlichte in französischer Sprache und in englischer Übersetzung unter der ÜberschriftDie Durch­bohrung des Isthmus von Suez alle Schriftstücke und Urkunden, die auf sein Unternehmen Bezug hatten. 65 )

Der einleitende Bericht dieses Buches bringt zunächst einen Auszug aus Linant-Mougels allgemeinem Entwürfe für den Kanal, schildert dann natürlich in eigener Auffassung die Tätigkeit Lesseps in Ägypten und Konstantinopel, seinen vorläufigenVerzicht auf die Genehmigung durch den Sultan, seine Reise nach Europa, sein Wirken in England, erörtert die von englischer Seite erhobenen Ein­wendungen und wendet sich schließlich in schwungvollen Worten an alle Menschen von Herz und Bildung, insbesondere aber an die Geldleute, indem er betont, daß die von Fachmännern erkannte Gewißheit der Ausführbarkeit und zu gewinnenden Vorteile sehr bald eine durch die europäische Wissenschaft endgültig gelöste Frage sein wird. Die Reihe derDokumente eröffnet dasMémoire, das Lesseps seinerzeit Mohamed Said Pascha überreicht hatte (S. 31); ihm folgen derConcessions-Ferman, fernerInstruktionen Lesseps an Linant und Mougel, der ausführliche Kanal-Entwurf dieser Ingenieure, sodann Briefe Lesseps und des Großvesirs, Äuße­rungen Andersons (1843) und anderer englischer Fachleute, die sich über die Möglichkeit und Bedeutung des Unternehmens günstig aussprachen. Der von Lesseps veröffentlichte Ferman ist die dritte Fassung, die von diesem Ferman vorhanden ist, wie ich schon auf S. 32 näher darlegte. Es liegt hier zweifellos eine Fälschung vor, denn der Vizekönig hatte doch keine Veranlassung, seinen abge­änderten Ferman zurückzudatieren. Daß Lesseps eine solche