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Der Suezkanal : seine Geschichte und seine wirtschaftspolitische Bedeutung für Europa, Indien und Ägypten / von Alfred Birk und Karl Hermann Müller
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III. Die Kanalentwiirfe vor den Fachleuten.

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diesem Hafenplatze aus läuft der Kanal in nordsüdlicher Richtung geradeaus den Mensalehsee scharf berührend bis zu dem Ballahsee; es ist bezeichnend, daß diese Richtung des Kanals mit der Haupt­fahrrichtung der Schiffe übereinstimmt, die den Suezkanal benutzen; die Kanalmündung, wie die ägyptischen Ingenieure sie in Furcht vor Sand und Wind gewählt hatten, wies gegen die asiatische Küste und nicht hinaus in die große Verkehrsfläche des Mittel­ländischen Meeres. Zwischen dem Ballahsee und dem Timsahsee windet sich der Kanal im Bogen durch die höchste Erhebung der Landenge, bei dem 16 m über dem Meere liegenden El Gisr vorbei. Nach Durchquerung des kleinen Timsahsees schlägt der Kanal die Richtung gegen Südosten ein und tritt in das große Becken und dann in das kleinere Becken der Bitterseen, um schließlich in die alte Nordsüdrichtung eingelenkt westlich von Suez in das Rote Meer auszulaufen. Diese Linienführung entspricht der kürzesten Ver­bindung zwischen den beiden Meeren. Negrellis Kanalentwurf weist keine Schleusen auf, auch keine besonderen Anlagen zur Spei­sung des Kanals, die unmittelbar durch die Meere selbst erfolgt; auch diefrüher von Negrelli beabsichtigteVerbindung des Tim­sahsees mit dem Nil ist jetzt ausgeschieden. Die bei Tineh und bei Suez vorgeschlagenen Bauten sind wesentlich einfacher als die von den ägyptischen Ingenieuren empfohlenen; auch darauf komme ich noch zurück.

Die Entwürfe Leperes und die der französischen Ingenieure Barrauit und Talabot nahmen als Ausgangspunkt Alexandrien an. Es sind nicht allein technische Gründe, sondern Gründe politischer Natur und vielleicht letztere weit mehr als erstere die eine solche Linienführung, die Ägypten unmittelbar in den Weltverkehrsweg einbezogen, den französischen Ingenieuren genehmer erscheinen ließ, als die gerade Durchstechung des Isthmus, seitwärts und außerhalb Ägyptens. Lepkres Entwurf bildet eigentlich ein Mittelglied zwischen der geraden und der mittelbaren Verbindung der beiden Meere. Lepere wollte die beiden Meere durch einen Kanal für Schiffe ge­ringerer Wassertiefe verbinden, der von Alexandrien ausgehen und den alten verfallenen Königskanal, weiter auch die Verzweigungen und Kanäle des Nils verwerten sollte. Die gerade Verbindung zwischen Suez und Pelusium hielt Lepere allerdings für den Welt­verkehr geeigneter, aber wegen der ungünstigen örtlichen Verhält­nisse in Pelusium, insbesondere wegen der daselbst vorherrschenden