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Der Suezkanal : seine Geschichte und seine wirtschaftspolitische Bedeutung für Europa, Indien und Ägypten / von Alfred Birk und Karl Hermann Müller
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IV. Die Kämpfe um die Verwirklichung des Kanalentwurfes. 07

Negrelli, Ghega der Erbauer der Semmeringeisenbahn, ferner Freiherr von Andrian, Freiherr von Reden, Dr. Ferdinand von Richt- hofen und der berühmte Nationalökonom Dr. Lorenz Stein, weiter der k. k. Custos Adjunkt Th. Kotschy und der k. k. Bergrat Franz Föterle angehörten. Die von dieser Kommission ausgearbeitete umfangreiche Denkschrift wurde im ersten Jahrgange (1857) der Mitteilungen der k. k. Geographischen Gesellschaft veröffentlicht; ihr Schluß weist auf die große Bedeutung dieserwahren neutralen Wasserstraße hin; die Namen London, Köln, Leipzig, Wien, Triest, Suez bezeichnen nach der Durchstechung der Landenge wohl eine der allerwichtigsten Handelsstraßen, wobei namentlich Wien und Öster­reich ihren Platz mit Nachdruck zu behaupten berufen sind, eng ver­bündet mit der Entwicklung der Handelsinteressen der gesamten deutschen Staaten, welche teils geradezu von dieser Linie durch­schnitten werden, teils durch das sich immer mehr ausbreitende Eisenbahnnetz mit ihr in Verbindung sind. Die Gesellschaft hielt eine kräftige Unterstützung und ein Einverständnis der Staats­verwaltungen zur baldigen würdigen Lösung der Frage für unbedingt notwendig.

Die Regierungen in Holland und in Rom ernannten Ausschüsse zur Beratung und Förderung der Angelegenheit. In Sardinien wirkte Paleocapa, Minister für öffentliche Bauten im Sinne der Beschlüsse der Internationalen Kommission, der er angehörte, und stand auch Cavour freundlich zu der Frage. In der LevanteKonstantinopel nicht ausgenommen sprach sich die öffentliche Meinung sehr günstig für den Kanal aus, selbst Amerika folgte mit Aufmerksamkeit der Entwicklung des Unternehmens.

In den ersten Wochen des Jahres 1857 begannen die Arbeiten am Süßwasserkanal (S. 66), dessen genaue Linie der Präsident der internationalen Kommission Ingenieur Conrad unter Mitwirkung der ägyptischen Ingenieure Linant-Bey und Mougel-Bey festlegte. Ein weiterer, für die Sache bedeutsamer Schritt war die vom Vize­könige vollzogene Ernennung Negrellis zum Generalinspektor der Suezkanalbauten. Schon am 2. April 1857 erhielt Negrelli von Lesseps die Mitteilung von seiner bevorstehenden Berufung; das amt­liche Schreiben, das seine Ernennung zumVorstande der technischen Oberleitung des Suezkanal-Unternehmens ausspricht und von Lesseps im Aufträge des Vizekönigs verfaßt ist, trägt die Zeitangabe vom 20. August 1857. 8c ) Lesseps hat sich an diese Briefe und ihren