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Geschichte des Suezkanals.
Rote Meer und bevorzugten den längeren aber doch weit sicheren Weg um das Kap der Guten Hoffnung. Auch bot für Segler die Abkürzung der Reisezeit nach Indien im Hinblick auf Fracht-und Ernteverhältnisse nicht immer entscheidende Vorteile; sie wurde mitunter sogar als Nachteil empfunden. 1 )
Im Jahre 1883 stellten sich
die Gesanteinnahmen auf.. 68 523 344,73 frcs
die Ausgaben auf . 32 659 803,47 „
es ergab sich mithin ein Reinertrag von...... 35 863 541,26 frcs.
An den Gesamteinnahmen war die Netto-Registertonnage mit 60 558 488 frcs, der Reisendenverkehr mit 1 191 770 frcs beteiligt; in den Ausgaben sind Verzinsung und Tilgung des Anlagekapitals und die Rücklage in den Reservefonds einbegriffen, so daß die angegebene Reinertragssumme auf die dividendenfähigen Titel und die sonst Berechtigten verteilt werden konnte.
5. Erweiterung des Kanals. 94 ) Im Jahre 1884 beschloß die Verwaltung der Suezkanalgesellschaft einen internationalen Ausschuß mit der Aufgabe eines Gutachtens über die Erweiterung des Kanals zu betrauen. Sie wandte sich an die beteiligten Regierungen mit dem Ersuchen, Fachmänner in diesen Ausschußzu entsenden. Der Ausschuß bestand aus acht Franzosen, acht Engländern, und je einemDeutschen, 95 ) Österreicher, 95 ) Russen, Italiener, Spanierund Niederländer; er trat im Juni 1884 zur ersten Beratung zusammen. In der ihm vorgelegten Denkschrift wird auf den Umstand hingewiesen, daß durch die neuen Zollermäßigungen ein Anwachsen des Verkehrs über die vorausgesehenen 10 Millionen Tonnen zu erwarten ist und daher Maßnahmen zu treffen sind, „damit der gerade, zwischen Port Said und Suez eröffnete Seeweg das Begegnen der Schiffe während der Fahrt gestatte, unter den die Reeder am meisten befriedigenden Bedingungen der Sicherheit und Schnelligkeit und mit den geringsten Aufwendungen für die Kanalgesellschaft.“ Die Ingenieure der Unternehmung unterbreiteten der Begutachtung durch den Ausschuß drei Entwürfe für die Verdoppelung des Seeweges u. zw.
1. durch einfache Verbreiterung,
2. durch Herstellung eines zweiten Kanals und
3. durch Zusammenfassung der beiden ersten Vorschläge.
’) Briefliche Mitteilung ^ies Ing. I. de Kuyser in Amsterdam.